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Aachen ist die westlichste Großstadt Deutschlands und historisch gesehen eine der wichtigsten in ganz Europa. Die Stadt grenzt sowohl an Belgien als auch die Niederlande, wodurch sie eine perfekte (Zwischen-)Station für Städtereisen darstellt.
Aachen verfügt mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule über eine der größten technischen Unis in Europa, ist ein wichtiger Industriestandort und verleiht jährlich den Karlspreis.

Angelehnt ist dieser an Karl den Großen, dessen Hauptresidenz sich in Aachen befand. Unter ihm erlebte die Stadt ihre Blütezeit und es entstand der weltbekannte Aachener Dom. Dementsprechend widmen wir uns einmal speziell der Aachener Historie sowie der Betrachtung dieses einmaligen Bauwerks.

Die Geschichte Aachens


Verschiedene Feuersteinfunde aus der Jungsteinzeit bestätigen bereits eine Besiedlung des Aachener Raumes um etwa 3000 v. Chr. Bis zur Eisenzeit siedelten hier die Kelten bis sich in der Antike die Römer das Gebiet zu Eigen machten. In dieser Zeit wurde Aachen für seine immer noch existierenden heißen Quellen berühmt.

Der Name Aachen leitet sich wahrscheinlich aus dem Wort „Aquae Grani“ ab, dem Heilgott Granus zu Ehren. Die Stadt ist also schon lange für sein Wasser beziehungsweise seine Quellen bekannt. Die Römer nutzten sie zur Kur und so fand man bereits Reste römischer Badeanlagen aus dem 1. Jahrhundert. Nach Ausgrabungsergebnissen ist zudem schwer davon auszugehen, dass es während der Römerzeit eine Stadtbebauung gab.

Das Wappen Aachens

Spätere Erzeugnisse stammen aus der Frankenzeit – 765 wurde Aachen erstmals schriftlich erwähnt.  Drei Jahre später, nach dem Tod König Pippins, übernahm Karl der Große die Herrschaft und wählte Aachen zu seiner Residenz. Ein wichtiger Grund dafür war die Lage Aachens an den heißen Thermalquellen.

Etwa 20 Jahre später begann der Bau des Palastes und der Pfalzkapelle, also dem heutigen Dom. Als Karl der Große im Jahr 800 zum Kaiser gekrönt wurde, stieg Aachen zeitweise sogar zum Mittelpunkt des Karolingerreiches auf. Vom 10. Bis zum 16. Jahrhundert fanden in der Pfalzkapelle die Krönungen aller deutschen Könige statt.

In den folgenden Jahrhunderten erhielt die Stadt das Markt- und Münzrecht und es erfolgte vor allem durch die Tuchmacherei ein wirtschaftlicher Wohlstand. Außerdem wurde Aachen zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte Europas! Einen Tiefpunkt erlebte die Bevölkerung 1656:

Viele deutsche Städte wurden schon von schweren Bränden heimgesucht und so erging es auch Aachen in diesem Jahr, wo fast die gesamte Stadt zerstört wurde. Im 18./19. Jahrhundert konnte die Tradition als Heilbad jedoch wieder neu belebt werden – Aachen wurde zum internationalen Modebad.

Schwere Zerstörungen verursachte erneut der Zweite Weltkrieg, auch der Dom trug schwere Schäden davon. Zum Glück konnten zahlreiche historische Gebäude rekonstruiert werden.

Aachen – Die Highlights der Stadt

Aachen Karte


Der Aachener Dom


Der Aachener Dom ist ein Bauwerk der absoluten Superlative, die mit Abstand bekannteste Sehenswürdigkeit in Aachen und wurde nicht umsonst im Jahre 1978 als erstes deutsches Denkmal in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Den monumentalen Bau verdanken wir in erster Linie Karl dem Großen, der den Dom, der manchmal auch als Marienkirche bezeichnet wird, über dem Altar eines Vorgängerbaus errichten ließ und die Königspfalz zu einer riesigen Palastanlage ausbaute.

Die Nordfassade des Doms

Der von Karl erbaute Palast ist nicht mehr vorhanden. Nur die Pfalzkapelle, aus der später der Dom entstanden ist, hat die gut 1200 Jahre überdauert. Der achteckige, zentrale Kuppelbau wurde 796-805 nach dem Vorbild der Kirche San Vitale in Ravenna von Odo von Metz erbaut, was zu Karls Vorstellung passte, er wäre der Nachfolger der römischen Kaiser.

Blick auf die Verzierungen im Oktogon

Das mosaikgeschmückte Oktogon wurde im Laufe der Jahrhunderte um mehrere Anbauten erweitert. Die bedeutendsten sind die Chorhalle aus dem 14./15. Jahrhundert, der Kapellenkranz und der Westturm. Im 17. Jahrhundert erhielt die Pfalzkapelle schließlich ihre Kuppel. Sehr eindrucksvoll ist dabei der gotische Chor, der aufgrund seiner vielen Bleiglasfenster mit mehr als 1000 Quadratmetern Glasfläche als das „Glashaus von Aachen“ bezeichnet wird.

Viele der Anbauten stammen aus unterschiedlichen Epochen der Architektur und der Kunst, was das kolossale Bauwerk umso interessanter und spannender macht. Die alten karolingischen Bronzetore aus der Zeit von Karl dem Großen sind zum Beispiel noch immer zu bewundern.


Innerhalb der Pfalzkapelle sind uns besonders die antiken Säulen aufgefallen, die die Rundbögen des Emporengeschosses tragen. Einzigartig ist auch der Marienschrein, der zu den wichtigsten Goldschmiedearbeiten des 13. Jahrhunderts gehört. Über 1000 Edelsteine wurden bei Erstellung des Prunkstücks verarbeitet! Auf gar keinen Fall versäumen sollte man des Weiteren den Königs(Kaiser-)thron, das Lotherkreuz, die Pala d’Oro und den Karlsschrein, der die Gebeine Karls des Großen enthält.

Im Vordergrund die Pala d’Oro, dahinter der Marienschrein in der Chorhalle

Neben dem Dom wurde auch die Domschatzkammer ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Einige von den gerade genannten Monumenten werden dort aufbewahrt. Sie befindet sich direkt neben dem Dom. Als weiteres Prunkstück findet man dort unter anderem den Proserpina-Sarkophag, in dem Karl der Große eventuell bestattet wurde. Seit 1930 ist der Dom übrigens die Bischofskirche  des damals neu errichteten Bistums Aachen.

Stadtführung - Rund um Dom und Rathaus*

Das Rathaus von Aachen


Das Rathaus ist neben dem Dom die zweite bedeutende Sehenswürdigkeit im historischen Stadtkern von Aachen. Es stammt aus dem 14. Jahrhundert und erhebt sich auf den Fundamenten der ehemaligen Kaiseraula. Auffällig sind vor allem die beiden Rathaustürme. Der Granusturm im Osten stammt noch aus karolingischer Zeit, wurde aber im Zuge des Rathausbaus noch um 14 Meter erhöht.

Die Nordfassade des Rathauses
Foto: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Aachen_Rathaus_pano.jpg / Lokilech

Sehr beeindruckend ist die zum Marktplatz gerichtete Nordfassade des Rathauses – 50 Statuen deutscher Kaiser und Könige schmücken diese. Über dem Haupteingang auf der anderen Seite erblickt man einen thronenden Christus mit der Weltkugel, links von ihm Papst Leo III. und rechts Karl den Großen! Bemerkenswert und einzigartig ist der Krönungssaal, in dem bis zum heutigen Tage der Karlspreis verliehen wird.

Auf dem Marktplatz sollte man ebenfalls dem Haus Löwenstein einmal Beachtung schenken, welches das älteste Wohnhaus der Stadt ist und als eines der wenigen Gebäude den Stadtbrand 1656 überstanden hat!

Die Annastraße ist eine hübsche Flaniermeile für Zwischendurch.
Foto: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Aachen_Annastra%C3%9Fe.jpg / Hdamm

 

Die Aachener Thermalquellen


Wie bereits erwähnt ist Aachen seit jeher für seine heißen Quellen bekannt. Sie wurden schon von den Römern zu Kur- und Heilzwecken genutzt und bildeten einen wichtigen Faktor für die wirtschaftliche und politische Entwicklung der Stadt. Es gibt zwei große Abschnitte, in denen sich die insgesamt mehr als 30 Thermalquellen befinden – ein Thermalwasserzug liegt im südlichen Stadtteil Burtscheid.

Die vier noch nutzbaren Quellen zählen mit knapp 74°C zu den heißesten in Mitteleuropa. Wirksam sind die schwefelhaltigen Kochsalzquellen besonders gegen Rheuma und Gicht. In der Innenstadt sind weitere Quellen vorzufinden, aus zwei Trinkbrunnen am bekannten Elisenbrunnen fließt das Wasser der Kaiserquelle.

Ideal, um dem Alltag zu entkommen: die Carolus-Thermen
Foto: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:CarolusThermen04.jpg / Wi1234

Nordöstlich der Altstadt lädt der Stadtpark zu einem entspannten Spaziergang ein. Aachens “grüne Oase” setzt sich dabei größtenteils aus dem Stadtgarten, Kurgarten sowie dem Farwick-Park zusammen. Er bietet ebenso die Möglichkeit zu grillen und diverse Sportarten wie Tennis auszuüben.

Anbei befinden sich die Carolus Thermen, die 2001 eröffnet wurden und so ein neues Kapitel in der Aachener Badegeschichte schrieben. Wer sich einmal richtig luxuriös entspannen möchte, ist hier genau richtig!
Das Wasser wird aus der weiter südlich gelegenen Rosenquelle in die Therme geleitet. 🙂

Museen in Aachen


Als eine so historische Stadt besitzt Aachen natürlich auch einige Museen. Im Zuge dessen ist zum einen das Couven-Museum zu nennen, das die bürgerliche Wohnkultur des 18. Und 19. Jahrhunderts präsentiert. Es liegt nur ein paar Meter weiter östlich vom Rathaus entfernt. Im Stadtmuseum „Centre Charlemagne“ wird die Geschichte Aachens und die Rolle Karls vorgestellt. Hier finden regelmäßig verschiedene Ausstellungen statt, die Ausstattung ist sehr modern und es ist ebenso für Kinder ein spannendes Erlebnis!

Ein Blick in die Aachener Innenstadt, rechts befindet sich das Couven-Museum am Hühnermarkt

Wer morgens gerne Zeitung liest, sollte unbedingt dem Internationalen Zeitungsmuseum einen Besuch abstatten. In diesem Museum werden etwa 200.000 Zeitungen und Druckwerke aus insgesamt 5 Jahrhunderten aufbewahrt – eine beeindruckende Sammlung!

Nicht zuletzt kommen Kunstliebhaber in Aachen ebenfalls auf ihre Kosten. Das Ludwig-Forum für Internationale Kunst bietet nicht nur Ausstellungen zu zeitgenössischer Kunst, sondern auch Musik- und Tanztheater, Autorenlesungen und andere Veranstaltungen.

Route Charlemagne


Einige der gerade genannten Highlights Aachens sind bereits in der Route Charlemagne eingeschlossen. Diese Route führt zu den bedeutendsten Orten der Stadt und vermittelt interessante Informationen, zum Beispiel über Aachen als Stadt der Wissenschaft. Zentrale Anlaufstelle ist das Centre Charlemagne.

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Empfehlenswerte Cafés, Restaurants und Bars in Aachen


Cafés

Wenn man nach einer Besichtigung im Centre Charlemagne eine Pause benötigt, kann man gleich in das hauseigene Café gehen. Weiterhin sehr empfehlenswert ist das Café M*, wo man einen tollen Blick auf den Kurpark und die Rosenquelle hat. Ein Stückchen mehr im Zentrum liegen das Barbarella Cafe* und das Aachener Café Haus*.

Restaurants


Aachen hat kulinarisch einiges zu bieten. Zwei absolute Empfehlungen hätten wir im Folgenden, je einmal aus chinesischer und französischer Küche. Im MeiWei* sollte man definitiv die Dumplings und die Erdnuss-Sauce probiert haben! Mindestens genauso lecker ist es im La Becasse*, wo sowohl der Service als auch das Ambiente und die Gerichte alle auf erstklassigem Niveau waren!

Bars


Falls der ein oder andere Absinth schon mal selbst gemacht hat, kann man seine eigenen Kreationen mit denen in der Grotesque Absinth-Bar* vergleichen. Diese ist für alle, die gern Absinth und Gin trinken, die wohl beste Adresse in Aachen! Eine lockere Atmosphäre kann man außerdem immer im Likelike genießen, das wirklich faire Preise bietet und somit für jeden eine Option für den Abend darstellt.

Anreise nach Aachen


Aachen wird von der A4 und A44 durchkreuzt. Um die Stadt zu erreichen, muss man meist durch das Ruhrgebiet und/oder auch  Köln fahren. Mit der Deutschen Bahn* erreicht man Aachen zum Beispiel von Berlin aus direkt. Mit blablacar.de* oder flixbus.de* gibt es aber zwei sehr gute günstige Alternativen.

Der Dom nochmal aus anderer Perspektive

Gegebenenfalls kann man Aachen auch per Flugzeug erreichen. Der Flughafen Düsseldorf, Köln/Bonn, aber auch der von Lüttich, der sogar am kürzesten entfernt ist, kommen dafür in Frage.

 

Urlaubsliebhaber-Fazit

Aachen ist sicherlich keine Stadt, wo der klassische Tourist gleich eine Woche lang Urlaub macht. Jedoch eignet sich die Stadt perfekt für einen kurzen 2/3 Tage Städtetrip oder als Zwischenstation für eine größere Stadt. Die Route Charlemagne ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, die bedeutendsten Orte der Stadt rund um den Dom kennenzulernen. In den Carolus Thermen sollte man mindestens einen zweiten schönen Tag in Aachen verbringen können. 🙂

 

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