Bremen bildet zusammen mit Bremerhaven das flächenkleinste Bundesland in Deutschland. Die Freie Hansestadt Bremen ist somit ein in Deutschland einmaliger Zwei-Städte-Staat mit rund 670.000 Einwohnern, von denen Bremen mit knapp 560.000 natürlich die meisten stellt. Die Stadt an der Weser besitzt einen der größten Seehäfen Deutschlands und ist ein bedeutender Güterumschlagplatz und Industriestandort. Seit 1971 besitzt Bremen auch eine Universität.
Zudem ist die nach Einwohnerzahl elftgrößte Stadt Deutschlands bekannt für den Fußballverein SV Werder Bremen und – nicht zu vergessen – die Bremer Stadtmusikanten.
Inhaltsverzeichnis
Die Geschichte Bremens
Die Hansestadt kann auf eine lange Geschichte zurückgreifen. Bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. entstanden erste Siedlungen an der Weser. Im Jahre 787 erhob Karl der Große Bremen zum Bischofssitz. In dieser Zeit war die Stadt übrigens auch schon eine Kaufmannssiedlung. Nach der Plünderung Hamburgs Mitte des 9. Jahrhunderts entstand das Erzbistum Bremen, bevor die Stadt im 11. Jahrhundert unter dem Erzbischof Adalbert seine erste wirtschaftliche und kulturelle Blüte erlebte.
Im Jahre 1260 trat die Bremen der Hanse bei und blühte durch den entstehenden Freihandel weiter auf. In dieser Zeit konnte sch die Bevölkerung auch von der Herrschaft der Erzbischöfe befreien. So entstanden als Zeichen der Freiheit und bürgerlicher Macht das stattliche Rathaus und der Roland auf dem Marktplatz, welche beide zum UNESCO-Welterbe gehören.
1646 wurde Bremen Freie Reichstadt, 1815 – wenige Jahre nach französischer Besetzung durch Napoleon – Mitglied des Deutschen Bundes. Zwei Jahre später wiederum wurde in Bremen sogar das erste deutsche Dampfschiff gebaut! 1827 entstand dann schließlich Bremerhaven als Vorhafen und Außenposten. 1949 ernannte man Bremen zum Bundesland in der BRD. In dieser Zeit musste jedoch auch nach schweren Kriegsschäden sehr viel wiederaufgebaut werden, was das Gesicht der Stadt seitdem etwas verändert hat.
Sehenswürdigkeiten in Bremen
Bremen Karte
Der Marktplatz
Eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten ist auf jeden Fall der Marktplatz. Denn hier werden gleich mehrere sehenswerte Gebäude vereint, die für eine wunderbare harmonische Atmosphäre inmitten der sehr freundlichen Bremer Bürger sorgen.
Stadtführung durch die Altstadt*
Die erste der erwähnten Sehenswürdigkeiten ist das Rathaus. Der ursprünglich spätgotische Backsteinbau aus dem 15. Jahrhundert wurde von 1608-1612 nochmal mit einer prächtigen Fassade im Stil der Weserrenaissance versehen. Es gehört damit zu den bedeutendsten Bauwerken dieser beiden Stilrichtungen in Europa. An der Westseite des Rathauses ist auch gleich der Eingang zum Ratskeller, in dem etwa 600 Weine zu probieren sind.
Vor dem Rathaus befindet sich der insgesamt über 10m hohe Roland, der 1404 aus Sandstein anstelle einer hölzernen Statue erbaut wurde. Das Denkmal ist zudem die größte und älteste erhaltene Rolandsfigur. Der Blick des Rolands ist auf den Dom gerichtet, den Sitz des ehemaligen Erzbischofs, der Bremens Freiheit und Eigenständigkeit immer wieder einzuschränken versuchte.
Eine weitere berühmte Bremer Sehenswürdigkeit ist der imposante St.-Petri-Dom, der vom 11.-16. Jahrhundert erbaut wurde und somit Elemente von der Hochromantik bis zur Spätgotik aufweist. Er besitzt eine Länge von 93 Metern, was ebenfalls ziemlich exakt der Höhe der beiden Haupttürme entspricht. Es lohnt sich auf jeden Fall, das Bauwerk zu betreten und womöglich sogar den Turm zu erklimmen.
Die Barockkanzel im Mittelschiff der Kirche war ein Geschenk der schwedischen Königin Christine aus dem 17. Jahrhundert. Innerhalb des Domes gibt es außerdem einen Bleikeller, in dem man sich einige exzellent erhaltene Mumien anschauen kann und das Dom-Museum. In diesem erfährt man nicht nur viele interessante Dinge zur Geschichte des Doms und des Erzbistums, da es ebenso Aufbewahrungsort vieler Kostbarkeiten aus den Gräbern der Bremer Erzbischöfe ist.
Der Schütting* steht im Südwesten des Marktplatzes gegenüber vom Rathaus. Das im flandrischen Renaissance-Stil erbaute Gebäude war früher das Gildehaus der Bremer Kaufleute.
Mit Sicherheit kennt jeder das legendäre Volksmärchen der Gebrüder Grimm. Aus diesem Grund darf bei einer Reise nach Bremen ein Foto mit den Bremer Stadtmusikanten auf keinen Fall fehlen. Die Bronzeplastik von 1953 mit Esel, Hund, Katze und Hahn befindet sich gleich um die Ecke an der Westseite des Rathauses.
Auf dem Marktplatz gibt es außerdem noch einige exzellente Restaurants, von wo aus das Flair der Stadt nochmal gut zur Geltung kommt!
Die Böttcherstraße
Hinter dem gerade erwähnten Schütting liegt der Eingang zur Böttcherstraße, die eine der mit Abstand bekanntesten Straßen in Bremen ist. In den 20-er Jahren hatte der Bremer Kaffee-Unternehmer Ludwig Roselius in Auftrag gegeben, die alte Handwerkergasse in eine Museums- bzw. künstlerische Straße umzugestalten.
Seitdem hat sie sich zu einer bedeutenden Touristenattraktion entwickelt. Neben Museen kann man in der expressionistischen Anlage auch Restaurants, Kunsthandwerkstätte und kleine Geschäfte besuchen. Beachtenswert sind ebenso zahlreichen Skulpturen und Denkmäler. Passenderweise steht die Böttcherstraße seit 1973 unter Denkmalschutz.
Das Schnoorviertel
Das Schnoorviertel ist unserer Meinung nach das schönste Bremer Viertel und gehört zur ältesten urkundlich bekannten Siedlung Bremens. Das früher sehr arme Viertel blieb glücklicherweise als einziges geschlossen bebautes Gebiet von den Zerstörungen im 2. Weltkrieg weitgehend verschont und wurde ab den 50-er Jahren denkmalpflegerisch renoviert.
Bemerkenswerterweise sind zahlreiche Häuser aus dem 15.-18. Jahrhundert noch größtenteils in ihrem ursprünglichen Bauzustand erhalten, was dem Viertel ein ganz besonderes Ambiente verleiht. Im Schnoor hat man die Möglichkeit, in Restaurants und Kneipen sowie Läden mit Kunst und Kunsthandwerk vorbeizuschauen. Im Zentrum steht die gotische, aus Backstein gebaute Johanniskirche.
Bremen – Freizeitmöglichkeiten
In Bremen gibt es praktisch zu jeder Jahreszeit eine Menge Dinge zu erleben. So bietet es sich zum Beispiel im Frühling und Herbst an, einmal die Osterwiese beziehungsweise den Bremer Freimarkt zu besuchen, eines der ältesten Volksfeste Deutschlands mit über vier Millionen Besuchern im Jahr! Er ist sowohl für junge Leute als auch Familien geeignet.
Gleich nebenan kann man in den riesigen Bürgerpark gehen. Der größte Park der Stadt beherbergt mehrere Restaurants und Cafés, ein Tiergehege, eine Minigolfanlage und einen Ruderbootverleih. Im Restaurant Il Lago* am Uni- bzw. Stadtwaldsee hat man außerdem eine tolle Gelegenheit, nach einem gemütlichen Spaziergang die Atmosphäre am Wasser zu genießen.
Das Park-Hotel am kleinen Holler See im südlichen Teil der Parkanlage ist ebenfalls ideal gelegen, um bereits eine attraktive (aber teure) Unterkunft zu nennen. Wer Glück hat, trifft bei einem Spaziergang die Spieler von Werder Bremen, die die Finnbahn regelmäßig für ihre Laufeinheiten nutzen.
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Empfehlenswert ist zudem, das nahgelegene Universum zu erkunden. An mehr als 300 Exponaten kann man hier naturwissenschaftliche Phänomene erforschen, erleben und verstehen. Definitiv einen Besuch wert!
Natürlich gibt es in Bremen auch zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten. So kann man entweder etwas auswärts in die Überseestadt zur Waterfront fahren oder man macht sich einfach direkt auf den Weg in die Innenstadt. Das Zentrum Bremens eignet sich mit vielen Geschäften, Einkaufspassagen, Cafés und Restaurants perfekt, um gleich einen ganzen Tag hier zu verbringen.
Häufig kommt man dabei an tollen Bildern von Straßenkünstlern vorbei. In der Bremer City zieht zum Beispiel Karstadt, das größte Warenhaus des Bundeslandes, täglich Tausende Besucher an.
Sehr beliebt ist bei den Bremern ebenfalls der Weserpark, der sich am östlichen Rand der Stadt befindet. Ich persönlich fahre, wenn ich ab und zu in Bremen bin, aber auch gern in den Outlet Store im Ochtum-Park und schau nach, was man in Sportläden wie Nike für Schnäppchen machen kann! Sparfüchsen sei der Outlet also definitiv zu empfehlen.
Wenn man in der Altstadt ein kleines Stück Richtung Weser läuft, sollte man einmal die Schlachte besuchen. Die parallel zur Weser verlaufende Wasserpromenade bietet tolle Cafés, Kneipen und Restaurants mit direktem Blick auf die Weser.
Ein Brunch im Sommer lohnt sich hier ganz besonders. Viele gastieren auf dem Straßenzug auch direkt nach dem Shoppen. Einen Besuch an der Schlachte kann man übrigens auch perfekt mit einer Hafenrundfahrt verbinden!
Wer mit Werder Bremen sympathisiert oder sich allgemein für Fußball interessiert, kann seine Bremen-Reise auch gleich mit einem Werder-Spiel ausschmücken. Trotz eher durchwachsener Leistungen in den letzten Jahren stehen die Fans nach wie vor treu hinter ihrer Mannschaft, was für ein tolles Erlebnis im Weserstadion sorgt!
Am Stadion führt übrigens ein sehr schöner Radweg vorbei. Allgemein ist Bremen ideal zum Radfahren geeignet, gerade am Osterdeich! Bei einer Radtour (an der Weser) kann man Bremen somit hervorragend erkunden.
Eine weitere Unternehmungsmöglichkeit ist es, einmal an die Nordsee nach Bremerhaven zu fahren, eine der größten europäischen Hafenstädte. Die Besichtigung des Klimahauses oder des Deutschen Schifffahrtsmuseums lohnt sich dort auf jeden Fall!
Empfehlenswerte Lokale in Bremen
Cafés und Restaurants
Wie in jeder Großstadt kann man auch in Bremen wunderbar essen gehen. Gut geeignet nach einem Spaziergang oder einer Runde Minigolf ist das Emma am See*. Pluspunkt bei diesem Café ist, dass es direkt idyllisch im Bürgerpark an einem kleinen See gelegen ist. Ebenfalls im Bürgerpark befindet sich das Haus am Walde*. Hier empfiehlt sich beispielsweise ein leckeres französisches Frühstück.
Einen Biergarten gibt es dort übrigens auch. In der Innenstadt lohnt sich praktisch zu jeder Tageszeit ein Besuch im ALEX am Hanseatenhof. Traditionelle deutsche Küche findet man beim Paulaner* im Wehrschloss am Osterdeich. Auf der Sommerterrasse hat man auch gleichzeitig einen super Blick auf das Weserwehr. Keinesfalls ausgelassen werden sollten die Lokale an der zuvor bereits zuvor genannten Schlachte!
Bars und Diskotheken
Auch wer feiern gehen will, kommt in Bremen auf seine Kosten. Sehr beliebt in der Hansestadt ist der Irish Pub Paddy’s Pit*. Gute Musik, coole Leute und anständige Preise sorgen hier auf jeden Fall für einen tollen Abend. Aushängeschild seit gut 40 Jahren ist in Bremen das Aladin*. Eine super Atmosphäre und beeindruckende Licht- und Lasershows bringen das Lokal regelmäßig zum Beben. Zusätzlich finden in der Diskothek regelmäßig Konzerte von namhaften Künstlern statt!
Anreise nach Bremen
Bremen ist an mehrere Autobahnen angeschlossen. Wenn man aus Bremerhaven und südöstlicher Richtung kommt, nimmt man am besten die A27, von Hamburg und Südwesten die A1 und aus Richtung Oldenburg die A28.
Natürlich kann man auch mit dem Fernbus anreisen. Die Haltestelle dafür liegt am Bremer Hauptbahnhof, welcher ebenso sehr viele Verbindungen der Deutschen Bahn* aufweist. Von Berlin aus existiert zwar meist keine Direktverbindung, man erreicht die Hansestadt dennoch in weniger als 3 Stunden. Hier gehts zu flixbus.de*. Die Angebote von blablacar.de* sind zudem immer einen Blick wert.
Noch ein bisschen besser ausgebaut sind die Fluglinien des Bremer Flughafens. In Ortsteilen wie dem alteingesessenen Habenhausen gehören die ankommenden Flugzeuge schon fast zum alltäglichen Leben dazu wie die Luft zum Atmen. Bremens Flughafen ist selbst bei Flügen in europäische Großstädte ist immer eine gute Adresse. Flüge nach Bremen
ErlebnisCard*Mit der Bremer ErlebnisCard hat man als Tourist die Möglichkeit, kostenlose Bus- und Bahnverbindungen zu nutzen. Außerdem erhält man bis zu 50% ermäßigten Eintritt bei Kultur- und Unterhaltungsprogrammen.
Urlaubsliebhaber-Fazit
Bremen ist definitiv eine Stadt, die man einmal bereist haben sollte. Besonders die netten Menschen, die schöne Altstadt, die fantastische Lage an der Weser und der Bürgerpark sorgen dafür, dass man seinen Besuch in der Hansestadt nicht so schnell wieder vergisst!
Schwerin – Tipps für die Stadt der sieben Seen
Schwerin ist als Hauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern auch dessen politisches Zentrum und trägt zudem mit Sehenswürdigkeiten wie dem Dom, der Schelfstadt und vor allem dem Schweriner Schloss – welches oftmals als Märchenschloss bezeichnet wird – maßgeblich zu dessen kultureller Geschichte bei.
Lübeck – Tipps für die Königin der Hanse
Lübeck war früher die wichtigste Hanse-Stadt und bietet somit heute eine beeindruckende Kulisse und Geschichte. Vor allem für das Holstentor und die vielen Kirchen ( auch Stadt der 7 Türme genannt ) wird Lübeck so geschätzt. Die Trave fließt hierbei durch die Stadt und verschönert den Anblick noch weiter.
Hamburg – Sehenswürdigkeiten und Attraktionen
Hamburg ist die größte Stadt Norddeutschlands und bekannt für zahlreiche beliebte Sehenswürdigkeiten wie die Speicherstadt, die Hafencity oder die Elbphilharmonie. Zudem gilt Hamburg als eine der lebenswertesten Städte in Deutschland, was nicht zuletzt an der Nähe zum Meer und den sehr freundlichen Hamburgern liegt.