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Der Thüringer Wald ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands. Schon Johann Wolfgang von Goethe wusste die artenreiche Naturlandschaft zu schätzen. Im Sommer sind Wanderer auf dem Rennsteig unterwegs, der als “Vater aller Wanderwege” gilt. In der kalten Jahreszeit ziehen bekannte Skigebiete wie Oberhof und die Skiarena Silbersattel die Wintersportler an. Das ganze Jahr über lohnt sich ein Besuch auf der geschichtsträchtigen Wartburg.

Ein Überblick über die Region


Natur und Wandern im Thüringer Wald


Das Mittelgebirge Thüringer Wald erhebt sich, wie der Name schon verrät, im Freistaat Thüringen. Im engeren Sinne bezeichnet der Name Thüringer Wald das nordwestliche Kammgebirge, das in südöstlicher Richtung bis Neustadt am Rennsteig reicht. An flachen Bergrücken glänzt Glimmerschiefer, Porphyrgestein türmt sich zu malerischen Felsgipfeln auf. Fichten und Rotbuchen stehen dicht an dicht. Zwischen den mächtigen Gipfeln und tief eingeschnittenen Tälern ergibt sich ein Höhenunterschied von fast 1.000 Metern. An den Hängen liegen traditionsreiche Kur- und Ferienorte, jahrhundertealte Schlösser und Burgen sowie weitläufige Parks.

Wandern auf dem Rennsteig oder auf Goethes Spuren

Angesichts der riesigen Auswahl fällt die Entscheidung für einen Wanderweg gar nicht so leicht. Wer den Thüringer Wald in all seiner Schönheit erleben möchte, begibt sich auf den Rennsteig. Deutschlands ältester Höhenwanderweg ist 169,3 Kilometer lang. Er führt über den Rücken des Thüringer Waldes in den Frankenwald und ins Thüringer Schiefergebirge. Mehr als 100.000 Wanderer machen sich jährlich auf und folgen dem großen, weißen “R”, das den Streckenverlauf markiert. Die Tour beginnt entweder im Eisenacher Stadtteil Hörschel an der Werra oder am anderen Ende, der Selbitzbrücke in Blankenstein an der Saale. Unterwegs laden gemütliche Hütten zur Rast ein. 

Ein weiterer bekannter Wanderweg folgt den Spuren eines großen deutschen Dichters. “Über allen Gipfeln ist Ruh”: So beginnt “Wandrers Nachtlied” von Johann Wolfgang von Goethe. Das Gedicht hinterließ er auf der Wand einer Schutzhütte, dem heutigen Goethehäuschen. Am Porphyrfelsen Schwalbenstein schrieb er den 4. Akt der “Iphigenie”. Der Goethewanderweg zwischen Ilmenau und Stützerbach führt zu den Wirkungsstätten und Lieblingsplätzen des Dichters.

Atemberaubende Ausblicke über den Thüringer Wald

​​​Unterwegs im Thüringer Wald sollte man sich etwas Zeit nehmen, um eine der vielen Aussichtsplattformen zu besuchen und den Blick über die Baumwipfel schweifen zu lassen. Fast schwerelos erhebt sich zum Beispiel der Skywalk an der mittelalterlichen Leuchtenburg bei Kahla. Alt und Neu treffen hier auf 400 Metern Höhe aufeinander, nach der Burgerkundung wartet der unvergessliche Blick über die Wälder. Auf dem Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich kann man derweil dem Thüringer Wald aufs Dach steigen. Am Fuße eines Turms beginnt ein schmaler Pfad, der zu einem Baumhaus in luftigen 40 Metern Höhe führt. Die Aussichtsplattform belohnt mit einem spektakulären Ausblick über das Thüringer Becken.


​Nicht entgehen lassen sollten sich Wanderer zudem einen Besuch in der ehemaligen Residenzstadt Gotha. Vom Gothaer Bürgerturm auf dem Krahnberg reich der Blick bei schönem Wetter bis zum Brocken im Harz. Über eine Wendeltreppe geht es drei verschiedenen Aussichtsplattformen. Wer Lust auf Abenteuer hat und schwindelfrei ist, sollte außerdem im Turm auf dem Schneekopf vorbeischauen. Die Aussichtsplattform auf dem 978 Meter hohen Gipfel erreicht man nicht etwa über eine Treppe. Hier ist Muskelkraft gefragt, denn hoch geht es über ein Kletterseil an der Außenfassade des Turms.

Gotha

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Ein Besuch auf der Wartburg

Zum absoluten Muss beim Urlaub im Thüringer Wald gehört ein Besuch auf der Wartburg. Herrschaftlich erhebt sich die über 900 Jahre alte Burg über der Stadt Eisenach. An kaum einem anderen Ort Deutschlands fanden so viele wichtige historische Ereignisse statt. Im 13. Jahrhundert lebte hier die später heilig gesprochene Elisabeth von Thüringen. Auf der Wartburg übersetzte Martin Luther das Neue Testament. Richard Wagner schrieb hier die Oper “Tannhäuser”. Goethe verweilte gleich mehrmals auf der Burg. Zum 300. Jahrestag der Reformation trafen sich Studierende zum Wartburgfest und setzten sich für ein geeintes Deutschland mit einer einheitlichen Verfassung ein.​


Seit 1999 gehört die Wartburg zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, eine der Führungen durch das Hauptgebäude mitzumachen. Neben vielen Informationen zur großen Geschichte erfahren die Teilnehmer auch allerlei Anekdoten aus dem Leben der illustren Wartburg-Bewohner und -Besucher. Im Anschluss an die Führung hat man die Gelegenheit, die Lutherstube und das Museum mit seiner Kunstsammlung auf eigene Faust zu erkunden.

Wintersport im Thüringer Wald

Ein Urlaub im Thüringer Wald lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Während man im Sommer zu Fuß oder auf dem Rad die Natur erkundet, geht es im Winter auf Skiern oder dem Snowboard die Hänge hinab. Wer es gemütlich angehen lassen will, bricht zur Skiwanderung auf dem Rennsteig auf. Auf alle Wintersportler, die Action lieben, wartet ein großes Angebot an Loipen.

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:2018-01-06_IBU_Biathlon_World_Cup_Oberhof_2018_-_Pursuit_Women_137.jpg

Zu internationalem Ruhm hat es zum Beispiel das Örtchen Oberhof gebracht. Weltmeisterschaften, Weltcups und weitere internationale und nationale Wintersport-Wettkämpfe waren hier schon zu Gast. Langläufer brechen am Grenzadler zur Skiwanderung auf. Alpin-Skifahrer treffen sich am Fallbachlift und sausen die etwa 1.000 Meter lange Piste hinab. Abwechslung findet man auf der Rennschlitten- und Bobbahn. Ambitionierte Wintersportler können sich außerdem im Biathlon versuchen und vielleicht sogar den Titel des Biathlon-Schützenkönigs erringen.

Für grenzenlosen Skispaß ist auch in der Skiarena Silbersattel gesorgt. In Thüringens größtem Skigebiet in Steinach warten 4.000 Meter Piste mit einem Höhenunterschied von 250 Metern darauf, bezwungen zu werden. Ein Doppelsessellift und zwei Schlepplifte bringen Skifahrer und Snowboarder zum Startpunkt. Mit der Abfahrt sollte man einmal bis zum Einbruch der Dunkelheit warten: Beim Nachtski geht es die mit 1.400 Metern längste Flutlichtabfahrt Thüringens hinunter.

 

Urlaubsliebhaber-Fazit

 Thüringen hat als Urlaubsregion einiges zu bieten. Von ausgiebigen Wanderschaften, über Skilaufen zu mittelalterlichen Burgen ist mit Sicherheit für jeden etwas dabei!

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