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Nach Weimar zieht es die Deutschen gewaltig hin; es ist auch einzig in der ganzen Geschichte“. Dies notierte Robert Schuhmann 1828 in seinem Tagebuch.

Berühmt ist Weimar vor allem wegen seinen beiden Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich von Schiller, die die Thüringer Stadt in der Welt bekannt gemacht haben. Auch andere große Persönlichkeiten wie Friedrich Nietzsche, Franz Liszt oder Richard Strauss verbachten hier Teile ihres Lebens.
Doch die Stadt an der Ilm ist mehr als nur ein Tummelplatz verschiedener Berühmtheiten der deutschen Historie. Mittlerweile hat sie sich zu einer Kulturstadt entwickelt mit vielseitigen Angeboten.

Ein Sprung in die Geschichte Weimars


Zahlreiche Funde belegen, dass schon ca. 50.000 v. Chr. die Stelle des späteren Weimars ein bevorzugter Siedlungsplatz war. Erste urkundliche Erwähnung fand die Stadt im Jahre 899 als „Vvigmara“, 1254 wird sie dann auch erstmals als ‚Civita‘, also Stadt bezeichnet.

Nach der Teilung des Hauses Wettin 1485, wird Weimar Nebenresidenz der Ernestiner, 1552 Hauptresidenz des Kurfürsten Johann Friedrich der Großmütige. Von 1708-1717 lebte und wirkte hier auch Johann Sebastian Bach als Hoforganist und Konzertmeister der Hofkapelle. 1709 begann der Bau des weltweit bekannten Goethehauses, in dem der Dichter von 1782-1832 lebte.
Eine weitere Aufwertung erfuhr Weimar 1741 mit der Ernennung zur Hauptstadt des Herzogtums, ab 1815 Großherzogtums, Sachsen-Weimar-Eisenach.

Reiterdenkmal von Großherzog Carl August

1816 führte der damalige Großherzog Carl August mit dem „Grundgesetz des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach“ als erster deutscher Fürst eine Landesverfassung ein, was einen großen Fortschritt darstellte.

Rund ein Jahrhundert später musste dann aber der letzte Großherzog während der Novemberrevolution abdanken. In dieser Zeit erreichte Weimar seinen absoluten Höhepunkt, was die Geschäftigkeit in der Stadt anging. So besuchten die Stadt Tausende Menschen, als 1919 hier die Nationalversammlung zusammentrat.
Nach 197 Tagen als “Hauptstadt Deutschlands” waren deshalb vor allem Händler, Gastronomen und Hoteliers sehr enttäuscht, als am 30. September die Nationalversammlung wieder in den Reichstag zog.

Nach über 1000 Toten und zahlreichen Zerstörungen im 2. Weltkrieg, wovon auch das 1791 gegründete Deutschen Nationaltheater betroffen war, dessen Leitung Goethe selbst innehatte, wurde dieses 1948 mit Goethes „Faust“ feierlich wiedereröffnet.

Sehenswürdigkeiten in Weimar

Weimar Karte


Reizvoll ist eine Stadtführung mit einer Pferdekutsche. Die ca. 45 Minuten andauernde Fahrt lohnt sich auf jeden Fall, da die Sehenswürdigkeiten in der Weimarer Altstadt alle nah beieinander liegen und die Kutscher sich immer wieder als tolle Stadtführer erweisen.

Neues Museum und Bauhaus-Museum in Weimar


Das Neue Museum war früher das Landesmuseum Weimars bevor es 1999 in das erste Museum für zeitgenössische Kunst in den neuen Bundesländern umgewandelt wurde. Es zeigt regelmäßig Wechselausstellungen zur Kunst im 20.- und 21. Jahrhundert.
Die Preller-Galerie und die im Foyer präsentierte Installation „Das Zimmer“ der Schweizer Videokünstlerin Pipilotti Rist gelten als die Besuchermagnete. Außerdem befindet sich hier eine sehenswerte Goethe-Sitzstatue.


Moderne in Weimar 1900-1930“, so heißt die ständige Ausstellung im Bauhaus-Museum am Theaterplatz, die einen Einblick in die Klassische Moderne im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts vermittelt. Im Mittelpunkt steht natürlich das Staatliche Bauhaus, die legendäre in Weimar gegründete Kunstschule.

Im Mittelpunkt der Ausstellungen wiederrum stehen rund 160 Designklassiker, darunter Arbeiten aus allen Bauhauswerkstätten, Gemälde und Grafiken, kunstgewerbliche Objekte und Mobiliar.
Schaut einfach mal vorbei, es lohnt sich!

Goethehaus und Goethe-Nationalmuseum in Weimar


Goethes Wohnhaus am Frauenplan wurde bereits zu seinen Lebzeiten zu einer Art Pilgerstätte für andere geistige Größen. Man kam nach Weimar, um Goethe entweder zu begegnen oder ihn zumindest zu sehen.

1782 zog er in das Haus, da das Gartenhaus im Ilm- bzw. Goethepark nicht mehr angemessen für seine Zwecke war. Dieses kann man übrigens auch besichtigen, was jedem nur wärmstens zu empfehlen ist, da es inzwischen ebenfalls eine beliebte Sehenswürdigkeit in Weimar ist. Es ist nicht weit entfernt vom Goethehaus und der Park lädt zu einem schönen Spaziergang oder Picknick ein.
Im Goethehaus hat man Zugang zu Goethes Privaträumen und Gegenständen, die seine häusliche Welt fast unverändert zeigen!

Das Haus am Frauenplan des berühmten Dichters. Am linken Bildrand befindet sich der Eingang zum Museum.

Im Goethe-Museum sind so rund 100.000 Sammlungen und Objekte des Dichters über Bildende Kunst und Naturwissenschaften zu bewundern. Außerdem kann man sich die ständige Ausstellung „Wiederholte Spiegelungen-Weimarer Klassik 1759-1832“, also von Schillers Geburtsjahr bis zu Goethes Todesjahr, ansehen. Im Mittelpunkt dessen steht das literarische Viergestirn Herder, Wieland, Goethe und Schiller und es wird einem ein interessantes Bild von Literatur, Kunst, Politik sowie Wissenschaft vermittelt.

Schillerhaus in Weimar


Das Schillerhaus ist das einzige Gebäude der gleichnamigen Straße, das original aus der Entstehungszeit erhalten geblieben ist.
Wie bei Goethes Wohnhaus, das nur einen Katzensprung entfernt liegt, kann man hier einen exzellenten Einblick in die Lebensverhältnisse von einem der berühmtesten Dichter Deutschlands gewinnen. Passend zu seiner Leidenschaft als Dichter, ließ sich Schiller übrigens sein Bett, in dem er verstarb, in sein Arbeitszimmer stellen, da es so bis zu seinem Schreibtisch nur wenige Schritte waren.

Wer also das Goethehaus besucht, sollte es nicht verpassen, auch beim zweiten großen Dichter in der deutschen Geschichte einmal vorbeizuschauen. 🙂

Der Theaterplatz


Neben dem bereits beschriebenen Bauhaus-Museum befinden sich am Theaterplatz noch drei sehr wichtige Bauwerke. Zum einen steht dort das Wittumspalais, in den sich die berühmte Herzogin Anna Amalia zurückzog, als sie die Regierungsgeschäfte an ihren Sohn Carl August übergab.

Nicht vergessen werden darf das Goethe-Schiller-Denkmal. Was wäre denn schon ein Weimar-Aufenthalt ohne ein Foto vor diesem monumentalen Wahrzeichen? Besonders imponierend ist sowohl die Individualität der Bronze-Statuen als auch die Fähigkeit des Bildhauers, sie wie ein Freundespaar darzustellen.

Das berühmte Denkmal der beiden deutschen Ausnahmedichter, im Hintergrund das Deutsche Nationaltheater

Das Deutsche Nationaltheater war mehrmals Uraufführungsort für Schillers Dramen. Jedoch ist es heute nicht mehr das, was es einmal war. Das heutige Deutsche Nationaltheater ist nämlich schon das dritte an dieser Stelle.

Mit höfischem Glanz wurde es 1907 von Kaiser Wilhelm II. eröffnet. Links neben dem Eingang ist eine Gedenktafel angebracht, in Anlehnung an die Weimarer Verfassung, die hier proklamiert wurde. Wie oben schon erwähnt wurde das Theater, das zu einer der renommiertesten Spielstätten Deutschlands gehört, 1948 nach schweren Zerstörungen drei Jahre zuvor würdevoll mit Johann Wolfgang von Goethes „Faust“ wiedereröffnet.

Zu expedia.de*

Herzogin Anna Amalia Bibliothek


Mittlerweile zum UNESCO-Welterbe dazugehörend, ist diese Bibliothek eine kulturgeschichtliche Forschungsstätte von internationaler Bedeutung und eine lohenenswerte Weimarer Sehenswürdigkeit.
Benannt nach der Herzogin Anna Amalia, der Mutter von Carl August, der auch engen Kontakt zu Goethe pflegte, beherbergt die Bibliothek wertvolle Erstausgaben deutscher Klassiker, seltene Drucke aus der Renaissance, der Reformations- und Barockzeit, Handschriften des Mittelalters und vieles mehr.

2004 gingen einige dieser Sammlungen bei einem Brand leider verloren. Wer aber gern in der Bibliothek ein bisschen rumstöbern möchte, kann sich hier einige Zeit aufhalten unter all den kostbaren Schätzen.

Stadtkirche St. Peter und Paul und Jakobskirche


Die spätgotische Stadtkirche, die ebenfalls als Herderkirche bekannt ist, ist die bedeutendste Kirche der Stadt. Wie die Bibliothek gehört die Herderkirche ebenfalls zum UNESCO-Welterbe.
Bemerkenswert ist vor allem der dreiflügelige Altar, der heute als Hauptwerk der sächsisch-thüringischen Kunst des 16. Jahrhunderts gilt. Bestattet wurde hier neben Johann Gottfried Herder auch die Herzogin Anna Amalia.

In der Sakristei der barocken Jakobskirche ließ sich Goethe 1806 mit Christiana Vulpius trauen, deren Grab sich auf dem dazugehörigen Jakobsfriedhof befindet.

Wetter in Weimar


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Weimar – Freizeitmöglichkeiten


Weimar hat mit seinen knapp über 60.000 Einwohnern natürlich nicht so viele ausschweifende Dinge zu bieten wie Millionenmetropolen. Dennoch kann sich vor allem das Kulturangebot wirklich sehen lassen.
2017 konnten nämlich 500 Jahre Reformation gefeiert werden und da Martin Luther auch einige Zeit seines Lebens in Weimar verbracht hat, finden hier Dutzende Konzerte, Ausstellungen und viele weitere Veranstaltungen statt.

Natürlich ist das Deutsche Nationaltheater mit mehreren Hundert Veranstaltungen pro Jahr für jeden kulturell Interessierten ein absolutes Muss. Egal ob Antigone, Freischütz oder Zauberflöte, es sollte für jeden etwas dabei sein. Mit dem Theater im Gewölbe gibt es beispielsweise noch eine weitere Spielstätte. Weiterhin finden in der Stadtkirche St. Peter und Paul regelmäßig Orgelkonzerte statt.

Blumenmarkt auf dem Marktplatz

Zudem gibt es die Möglichkeit, pünktlich zu einigen Festen und Märkten nach Weimar zu kommen. Bei dem Oster-, Blumen-, Töpfer- oder Zwiebelmarkt kann man in das Weimarer Leben eintauchen. Dazu rankt sich rund um den Goethe-Geburtstag im August ein Weinfest. In der Weihnachtszeit erstrahlt das Goethe-Schiller-Denkmal in weihnachtlichem Glanz.

Beneidenswert ist Weimar für seine vielen Museen, von denen ja schon einige genannt wurden. Das Museum des Klaviervirtuosen Franz Liszt ist nur eines unter vielen, denen man außerdem einen Besuch abstatten kann. Das Rokokomuseum im Schloss und Park Belvedere, der einstigen herzoglichen Sommerresidenz, gehört ebenfalls dazu.

Das wunderschöne Schloss Belvedere, südlich von Weimar

Für Kunstliebhaber bietet sich die Kunsthalle mit Ausstellungen nationaler und internationaler zeitgenössischer Kunst an.
Wer von der ganzen Historie noch mehr sehen möchte, kann zum Beispiel die Fürstengruft mit Grabstätten für 31 Mitglieder herzoglicher Familien sowie für Goethe und Schiller besichtigen.

Benötigt man hingegen von all den vielen Museen mal einen Tag Abstand, lohnt sich zum Ausgleich eine Wanderung oder Radtour. Vor allem im Thüringer Wald gibt es einige wunderschöne Routen.

Weimars ‚Bummelboulevards‘ heißen nicht Schildergasse oder Neuhauser Straße wie in Köln und München, sondern Frauenplan, Wielandstraße und Schillerstraße. Kleine Geschäfte und Boutiquen sind aber genauso auf der Jakobsstraße und einigen Seitengassen zu entdecken.
Wer lieber richtig shoppen gehen möchte, – was zwar nicht ganz recht zu einem Weimar-Trip passt – der müsste 15 Minuten mit dem Auto nach Weimar-Schöndorf fahren.


Cafés, Restaurants, Bars und Diskotheken

Cafés und Restaurants in Weimar


Möchte man sich nach einer langen Besichtigungstour eine kleine Auszeit gönnen, dann sollte man unbedingt einmal im Residenz Café* gewesen sein. Im ältesten Kaffeehaus der Stadt sind die Weimarer seit rund 170 Jahren anzutreffen. Oder aber man besucht das Cafe Donndorf* in der Nähe des Theaterplatzes sowie das Frauentor und probiert die fabelhafte Schwarzwälder Kirschtorte.

Das Anna Amalia* im Hotel Elephant ist das Spitzenrestaurant in Weimar mit ausgezeichneter leicht mediterraner Küche und exzellenten Einfällen. Im Sommer kann man sich dabei hervorragend auf die Gartenterrasse setzen. Im ACC Cafe* lässt es sich ebenfalls sehr gut essen in einer schönen Atmosphäre zu günstigen Preisen.

Bars und Clubs in Weimar


Ausschweifendes Feiern bis zum Morgengrauen gibt es in Weimar eher selten. In der Stadt gibt es aber immerhin zwei Studentenclubs, in denen häufig etwas los ist sowie einige Bars. Zu empfehlen sind hier der Smuggler’s Irish Pub* und die Planbar.

Anreise nach Weimar


Von Westen und Osten ist Weimar mit dem Auto am besten über die A4 zu erreichen. Von Norden und Süden fährt man erst über die A9 bis Hermsdorfer Kreuz und wechselt dann wieder auf die A4. Die Bundesstraßen 85 und 7 kreuzen Weimar ebenfalls.
blablacar.de* ist hierbei eine günstige Möglichkeit, in die Stadt zu gelangen, falls kein eigenes Auto zur Verfügung stehen sollte.

Ein klassischer Weimarer Altbau an der Frauentorstraße

Mit der Deutschen Bahn* oder einem Fernbus muss man in den meisten Fällen mindestens einmal umsteigen, einzig in Ostdeutschland oder einigen deutschen Großstädten existieren Direktverbindungen. Hier gehts zu flixbus.de*.

Der Flughafen Erfurt-Weimar wird für Flüge innerhalb Deutschlands leider kaum genutzt.

Um kostenlos an Stadtführungen teilzunehmen, Museen zu besuchen oder Stadtbus zu fahren, kann man sich die Weimar Card für knapp 30€ kaufen. Zudem gilt mit der Karte ermäßigter Eintritt im Deutschen Nationaltheater.

Wer in auf einer Städtereise in Weimar ist, kann passend dazu auch über einen Besuch in Leipzig oder Dresden nachdenken.

Urlaubsliebhaber-Fazit

Ein Besuch in der Kulturhauptstadt Europas 1999 lohnt sich nicht nur wegen ihrer Sehenswürdigkeiten, sondern auch wegen dem wunderbaren romantischen Flair, das überall zu spüren ist. Zudem sind die Weimarer Umgebung mit den vielen Wanderwegen und der Goethepark in der Altstadt wirklich empfehlenswert. Die Weimarer werden als sehr gastfreundliche Menschen geschätzt, die sich über jeden Touristen freuen, der die Stadt genauso schön findet wie sie selbst. 🙂

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