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Den historischen Kern Barcelonas bildet das Gotische Viertel, das in seiner Anfangszeit einst von den Römern unter Kaiser Augustus besiedelt wurde und ganz klar zu den Höhepunkten jeder Stadtbesichtigung gehört.
Das Barrio Gótico, wie es eigentlich auf Spanisch heißt, ist in erster Linie wegen seinen vielen mittelalterlichen Bauwerken, die größtenteils aus dem 14. und 15. Jahrhundert stammen, ein echter Touristenmagnet.

Doch das Viertel ist auch für seine teils recht ungewöhnlichen Museen und die gesamte Struktur aus großen und kleinen Plätzen sowie einem Gewirr von engen Gassen bekannt. Diese entsprechen mitunter sogar noch dem Verlauf römischer Straßenzüge. Wer die Augen offen hält, entdeckt unglaublich viele interessante, versteckte bauliche Details wie zum Beispiel Reste der alten Stadtmauer, Skulpturen, hebräische Inschriften und vieles mehr.

Darüber hinaus hat sich das Barri Gòtic auch für Einheimische zu einem lebendigen Treffpunkt entwickelt. Neben den zahlreichen alten, traditionellen Kneipen und Geschäften gibt es vor allem rund um den Carrer d’Avinyó jede Menge moderne Boutiquen und Szenebars.
Bei Erkundung des Altstadtteils wird sich sicher (fast) jeder mindestens einmal verlaufen, doch man wird definitiv immer wieder auf neue Attraktionen stoßen.

Karte des Barri Gòtic

Geschichte des Gotischen Viertels

Der Name „Gotisches Viertel“ stammt im Übrigen erst aus den 1920-er Jahren, als man nach und nach den Wert des Areals zu schätzen begann. Es gibt nicht viele Städte auf der Welt, die ein so kompaktes und gut erhaltenes Gebiet prächtiger gotischer Baukunst besitzen: Schließlich ist das Viertel Zeugnis der glanzvollen Epoche Barcelonas als Seemacht.

Nichtsdestotrotz erfuhr bis dahin speziell die Neustadt Eixample deutlich mehr Pflege und Instandhaltung, während Teile der Altstadt weitestgehend dem Verfall überlassen wurden. Doch von der Restaurierung des historischen Zentrum Ciutat Vella um 1880 profitierte letztendlich auch das Barri Gòtic: Alte leerstehende Bruchbuden wurden abgerissen oder saniert, Fassaden erneuert, Straßen ausgebessert und auch Kirchen wurden wieder in ihren früheren Zustand versetzt.
Dabei achtete man stets darauf, den Charakter und das Ambiente des Viertels nicht zu verlieren.

So erstrahlen die historischen Monumente heute in neuem Glanz – Gleichzeitig kann man hier hervorragend stöbern, bummeln, einkaufen und flanieren.

Sehenswürdigkeiten im Gotischen Viertel

Plaça Reial

Es gibt zahlreiche sehenswerte Orte im Barri Gòtic, die man bei einem Altstadtspaziergang entdecken kann und sollte. Der vielleicht schönste Platz in Barcelona, die Placa Reial, gehört ohne Zweifel dazu. 1848 nach Plänen des Architekten Francesc Daniel Molina erbaut, besticht der Platz durch seine klassizistischen Hausfassaden, die durch die exotischen Palmen ein noch schöneres Fotomotiv darstellen.

Die zwei Laternen mit dem geflügelten Helm des Hermes nahe dem zentralen Brunnens wurden von keinem Geringeren als Antoni Gaudí entworfen!

Santa Maria del Pi

Weiter Richtung Hafen hin befindet sich mit der Esglesia de la Mercè eine spätberocke Kirche, deren Vorplatz in seiner heutigen Form erst 1983 entstand. Weiter nördlich erreicht man an der Plaça  del Pi einen der größten Sakralbauten der Stadt:

Die gotische Basilika Santa Maria del Pi wurde Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet, nachdem an dieser Stelle wohl schon im 5. Jahrhundert eine Kirche bestand. Sie beherbergt unter anderem eine Schatzkammer mit edlen Silber- und Goldarbeiten.
Der 54 Meter hohe Glockenturm bietet eine großartige Aussicht auf Barcelona und das Mittelmeer. Die Aufstiege finden montags bis freitags immer 13:00 und 16:00 Uhr statt und kosten 8€.

Plaça Sant Jaume

Unbedingt vorbeischauen sollte man bei der Plaça Sant Jaume weiter östlich. Bereits zu Zeiten der Römer befand sich hier der Mittelpunkt der damaligen Siedlung, auf dem heute häufig Demonstrationen, Zeremonien oder festliche Ereignisse abgehalten werden.

An der Südostseite des Platzes erhebt sich mit der Casa de la Ciutat das Rathaus von Barcelona. Die Seitenfassaden sind noch im gotischen Stil gehalten, während die hübsche Frontfassade an die Renaissance erinnert. Sehenswert ist der mittelalterliche Saal Saló de Cent, der ehemalige Sitz einer Räteversammlung. Erwähnung finden sollte ebenso der katalanische Regierungssitz Palau de la Generalitat an der Nordwestseite der Plaça.

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Kathedrale von Barcelona

Das größte architektonische Highlight im gotischen Viertel ist die Kathedrale von Barcelona. Sie thront auf den Überresten einer romanischen Vorgängerin und ist der Stadtpatronin Santa Eulàlia geweiht. Der Bau der dreischiffigen Kirche begann im Jahre 1298 und wurde erst 1448 beendet – doch die lange Bauzeit war sich ohne Frage wert.

Der gigantische Innenraum mit seinem prächtigen Chor besticht ebenso wie der wunderschöne Kreuzgang. Dieser ist mit einem herrlichen Garten, Palmen und einem plätschernden Brunnen ausgestattet. Gemäß einer jahrhundertelangen Tradition wird man hier zudem von einer Gruppe weißer Gänse begrüßt.

Die Terrassen der Kathedrale können gegen einen Eintritt von 3€ erklommen werden. Sie bieten einen mindestens genauso schönen Ausblick wie der Glockenturm der Santa Maria del Pi.

Plaça del Rei

Durch ein Ensemble einiger gotischer Bauten ist der elegante kleine Platz neben der Kathedrale nahezu völlig abgeschlossen. Die Plaça war einst der Innenhof des Königspalastes Reial Major, der ab dem 12. Jahrhundert entstand. Zugänglich ist er vom Museu d’Història de la Ciutat aus.
Sehenswert ist außerdem der Palau del Lloctinent, der als Residenz der katalanischen Vizekönige diente. Gerade abends herrscht auf der Plaça del Rei eine beispiellose Atmosphäre!

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