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Turin gehört mit etwa 900.000 Einwohnern zwar zu den größten Städten Italiens überhaupt, geht unter den zahllosen fantastischen Urlaubszielen des Landes jedoch häufig etwas unter. Wir zeugen euch im nachfolgenden Artikel, warum die Stadt weitaus mehr als nur Fiat, Juventus und mittlerweile auch Cristiano Ronaldo ist!

Ein Überblick über Turin

Turin ist die nordwestlichste Großstadt in Italien und liegt je etwa 100 Kilometer entfernt von der Grenze zu Frankreich und der Schweiz. Durchzogen wird die Hauptstadt der Region Piemont von dem Fluss Po, dem längsten Italiens. Das Gebiet um Turin wird unter anderem großflächig für den Weinanbau genutzt – der berühmte Barolo Wein stammt beispielsweise aus der norditalienischen Region.
Da die Stadt im Norden und Westen durch die Alpen begrenzt wird, ist ein Panoramabild auf den ersten Blick beeindruckend.

Bereits in vorrömischer Zeit wurde Turin von dem keltisch-ligurischen Stamm der Tauriner besiedelt. 28 v. Chr. gründeten die Römer schließlich unter Kaiser Augustus die Kolonie Augusta Taurinorum. Bemerkenswert ist, dass sich bis heute die rechtwinklig zueinander verlaufenden Straßen aus dieser Zeit erhalten haben!


In den folgenden Jahrhunderten stand Turin unter der Herrschaft der Langobarden, Franken und Savoyer. Eine wichtige Rolle spielte die Stadt während der italienischen Einheitsbestrebungen im 19. Jahrhundert. Von 1861-1865 war sie kurzweilig sogar die Hauptstadt des Königreichs Italien. 1899 wurde die Automarke Fiat gegründet, die seitdem stark mit Turin assoziiert wird.  Allgemein wird ein großer Teil der italienischen Autos hier produziert.

Abgesehen davon präsentiert sich Turin heute als eine barocke Schönheit, die mit prunkvollen Palästen, endlosen Arkaden und weitläufigen Alleen zu beeindrucken weiß. Typisch für die Stadt am Po sind die hübschen, traditionsreichen Kaffeehäuser. Schon Friedrich Nietzsche wusste diese äußerst zu schätzen.

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Karte von Turin

Sehenswürdigkeiten in Turin

Piazza Castello

Einen hervorragenden Ausgangspunkt für einen Rundgang bildet die Piazza Castello. Der imposante Platz wird von zahlreichen weltlichen und geistlichen Bauwerken gesäumt und ist damit sozusagen das Herz der Stadt. An diesem Ort kann man das Turiner Flair am besten erleben. Anschließend ist es empfehlenswert, sich in den Arkaden in ein historisches Café setzen oder ein klassisches italienisches Eis zu essen und die Eindrücke auf sich wirken zu lassen.

Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Turin_piazza_costello.JPG / chensiyuan

Die Mitte der Piazza wird vom Palazzo Madama eingenommen. Der repräsentative Palast diente früher als Residenz für die Herrscher von Savoyen und beherbergt heute ein Kunstmuseum. Aufmerksamkeit verdient im Inneren das pompöse Treppenhaus, das von Filippo Juvarra entworfen wurde. Selbiger war auch für die Errichtung des Teatro Regio an der Ostseite federführend.

Der Palazzo Madama

Nennenswert ist auf jeden Fall noch der Palazzo Reale, der den nördlichen Abschluss der Piazza Castello darstellt. Auch er war früher eine Residenz des Savoyen-Hauses und begeistert vor allem mit seinen prächtigen Innenräumen im Stil von Barock, Rokoko und Neoklassik.
Im rechten Seitenflügel ist mit der Armeria Reale eine der bedeutendsten Waffensammlungen Europas untergebracht. Hinter dem Königlichen Palast befinden sich die Königlichen Gärten, die vom französischen Architekten André Le Nôtre gestaltet wurden.

Führung durch den Palazzo Reale*

Der Turiner Dom

Direkt an den Königspalast schließt sich eine weitere Sehenswürdigkeit Turins an, der Dom. Die beiden Gebäude bilden zusammen ein eindrucksvolles Bauensemble und gehören bei einer Stadtbesichtigung ganz klar mit dazu.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Duomo_Torino.jpg von moi-même (Torino (Italy)) [Public domain oder Public domain], via Wikimedia Commons

Die Cattedrale San Giovanni Battista ist fast das einzige Zeugnis in Turin, das aus der Renaissance stammt. Sie wurde Ende des 15. Jahrhunderts erbaut; der markante Glockenturm kam 1720 zur Vollendung.
Noch auffälliger ist wahrscheinlich der turmartige Rundbau der Cappella della Sacra Sindone. Diese beherbergt die eindeutig größte Attraktion des Doms: Das Turiner Grabtuch.

Um das 4,36 x 1,10 Meter große Leintuch ranken sich bis heute viele Rätsel und Geheimnisse, die immer noch vielfach von Historikern, Forschern, Theologen etc. aufgegriffen werden. Angeblich soll der Leichnam von Jesus Christus hier eingehüllt gewesen sein. Meist gibt es nur eine Reproduktion des Originals im Maßstab 1:1 zu sehen.

Urlaubsliebhaber Tipp: Bevor wir uns nun der Mole Antonelliana widmen, möchten wir noch erwähnen, dass es sich lohnt, südlich der Piazza Castello am Palazzo Carignano vorbeizuschauen. Er ist möglicherweise der schönste Barockbau Turins und war von 1861-1864 Sitz des italienischen Parlaments.

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Mole Antonelliana

Bewegt man sich nun ein Stück weiter nach Osten, ragt eines der größten Wahrzeichen Turins auf: Die mächtige Mole Antonelliana ist ein einzigartiges Bauwerk, das eine Höhe von 167,5 Metern misst. Als es im Jahre 1889 fertiggestellt wurde, war es das zweithöchste begehbare Gebäude auf der ganzen Welt!

1953 stürzte der Spitzturm bei einem Sturm ein und wurde einige Jahre später durch eine Eisenkonstruktion wiedererrichtet. Über einen Aufzug erreicht man die Aussichtsgalerie der Mole, von wo aus man in 85 Metern Höhe einen herrlichen Ausblick auf Turin hat!

In dem Gebäude befindet sich übrigens das Museo Nazionale del Cinema, das die Filmgeschichte auf anschauliche und spannende Art und Weise vermittelt und für Kinoliebhaber sehr zu empfehlen ist.
Das Wahrzeichen ist übrigens auf der italienischen 2-Cent-Münze dargestellt.

Die Kernöffnungszeiten der Mole liegen zwischen 9:00 Uhr und 20:00 Uhr. Letzter Eintritt ist spätestens eine Stunde bevor das Gebäude schließt. Genaue Infos über die Öffnungszeiten findet ihr hier.

Urlaubsliebhaber Tipp: Museumsfans werden bei einem Urlaub in Turin viel Freude haben. Das Museo Egizio beispielsweise bietet Tausende interessante Relikte aus dem Alten Ägypten. Es können sogar Führungen gebucht werden, die extra für Kinder ausgelegt sind.

Porta Palatina

Um dem antiken römischen Erbe Turins etwas nachzukommen, möchten wir an dieser Stelle etwas näher auf die Porta Palatina eingehen. Dieses ist das einzige noch erhaltene Stadttor aus der Zeit des Alten Roms und ist damit auch das bedeutendste Zeugnis aus dieser Zeit. Das nördliche Stadttor von Turin war damals in der erwähnten Kolonie Augusta Taurinorum ein wichtiger Durchgangspunkt auf die Nord-Süd-Straße cardo maximus.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Torino_-_Porta_Palatina.jpg / Godromil

Wenn man vor dem Tor steht, wird man sich über das Alter Turins erst so richtig bewusst. Es stellt mit seinen geraden und bogenförmigen Fenstern sowie mit den über 30 Meter hohen Wachtürmen ein schönes Fotomotiv dar. Es befindet sich praktisch gleich in der Nähe vom Turiner Dom, so dass sich ein kleiner Abstecher hierhin auf jeden Fall lohnt.

zweistündige Stadtführung durch die Hotspots Turins*

Basilica di Superga

Durch die Lage in der Poebene hat auch die Umgebung Turins einige Highlights zu bieten. Auf einem der umliegenden Hügel thront die Basilica di Superga. Herausragend ist die 75 Meter hohe Kuppel, die jener des Petersdoms in Rom nachempfunden wurde.
Sie wird links und rechts flankiert von zwei 60 Meter hohen Glockentürmen. Ausführender Architekt war erneut Filippo Juvarra, dem mehrere große architektonische Leistungen in Turin zu verdanken sind.

Vom Fuße des Berges kann die Wallfahrtskirche zum Beispiel mit der Zahnradbahn Sassi-Superga erreicht werden. Oben angelangt, kann sich mit Sicherheit jeder vorstellen, dass man von der Terrasse bei klarem Wetter einen unvergesslichen Ausblick auf die Alpen. Mit etwas Glück reicht die Sicht bis auf den Mont Blanc im Nordwesten!

Urlaubsliebhaber Tipp: Wer noch mehr von der Umgebung Turins entdecken möchte, kann sich in fast entgegengesetzter Richtung den Palast von Venaria Reale anschauen. Das zweitgrößte Schloss Italiens wurde Ende des letzten Jahrhunderts ins Weltkulturerbe aufgenommen. Zu der prachtvollen Palastanlage zählt auch ein weitläufiger Park, in dem ein Natur- und Tierparkgelände eingefasst ist.

Einkaufen, Essen und Flanieren in Turin

Auf den schachbrettartigen Straßenzügen mit ihren scheinbar endlosen Arkadengängen und kleinen abgelegenen Gassen halten viele Überraschungen bereit. Immer wieder begegnet man kleinen Marktplätzen oder schaut bei einem neuen, schicken Café vorbei. In keiner anderen Stadt findet man so viele Kaffeehäuser wie in Turin.

Auf der besagten Piazza Castello lohnt sich ein Besuch im Mulassano* oder im Caffè Baratti & Milano*, wo es die Turiner Spezialitäten Gianduiotti (Nugatpralinen) zu verkosten gibt. Nicht zu verpassen gilt es weiterhin die wunderschöne Piazza San Carlo mit dem Reiterdenkmal des Herzogs Emanuele Filiberto. Empfehlenswert sind hier die historischen Cafés/Konditoreien Torino*, San Carlo* und Stratta*.
Probieren sollte man bei einer Reise nach Turin auch ein Bicerin: Das Getränk aus Vollmilch, Kakao und Espresso schmeckt am besten, wo es ursprünglich kreiert wurde, im Café Al Bicerin*!

ein klassisches Bicerin | Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Bicerin.jpg / Jeremy hunsinger

Möchte man abends in einem guten italienischen Ristorante einkehren, hat man in Turin ebenso die Qual der Wahl aufgrund der gigantischen Auswahl. Im Taverna delle Rose* gibt es zu erschwinglichen Preisen ausgezeichnete Gerichte aus der piemontesischen Küche.

Hervorragend erkunden lässt sich Turin weiterhin über die 3,5 Kilometer lange Prachtstraße Corso Vittorio Emanuele II. Anschließend kann man die Piazza Carlo Felice betreten – unweigerlich erreicht man die Via Roma, Turins bekannteste Einkaufsmeile. In dieser Straße sind natürlich alle italienischen Designermarken vertreten und – wie könnte es anders sein – ist die Via Roma von Torbögen überdacht.

Geschäfte aller Art findet man zudem auf der Via Garibaldi. Die Via Maria Vittoria, die von der Piazza San Carlo Richtung Po führt, beherbergt eine Reihe eleganter Antiquitätengeschäfte. Übrigens ist das Viertel südlich der Via Po leicht Französisch angehaucht und verleiht Turin damit noch ein wenig mehr Anmut.

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