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Bienvenue au sud de la France! Nicht umsonst wurde Marseille 2013 zur Kulturhauptstadt Europas ernannt. Die älteste Stadt Frankreichs bietet viel: Trubel auf lebhaften Einkaufspassagen, tolle Ausblicke auf das Mittelmeer, Entspannung an wunderschönen Stränden oder faszinierende Eindrücke am Alten Hafen. Dem „Tor zum Mittelmeer“ gebührt definitiv ein Besuch!

Bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. wurde die griechische Siedlung namens Massilia gegründet. Schnell wuchs sie zu einer der bedeutendsten und reichsten griechischen Kolonien im Mittelmeer heran, deren kultureller und ökonomischer Einfluss sich bis zur Ostsee erstreckte! Während des Bürgerkrieges zwischen Julius Cäsar und Pompeius wurde Massalia vom römischen Herrscher erobert und blieb bis zum Ende des Reiches dessen Bestandteil.

Der Alte Hafen mit Marseilles Wahrzeichen Notre-Dame de la Garde im Hintergrund

Schon früh war der heutige Alte Hafen das wirtschaftliche Zentrum der Stadt. Für orientalische Händler entwickelte sich Massalia wiederrum zum „Tor nach Westen“. Bis heute verlaufen jeden Tag mehrere Routen Richtung Nordafrika. Auch wenn das Hafengewerbe mittlerweile zum Großteil zum Marseille Europort umgesiedelt wurde, ist der Alte Hafen immer noch touristischer Hauptversammlungsort der Mittelmeerstadt.

Um die Stadt erstmal ein wenig kennenzulernen, beginnt man eine Besichtigung aber nicht gleich dort, sondern besser am Hauptbahnhof Gare de Marseille Saint-Charles. Vom etwas höhergelegenen Bahnhofsvorplatz bietet es sich an, einige Minuten zu investieren und sich einen Überblick über Marseille zu verschaffen. Im Hintergrund ragt bereits die Notre-Dame de la Garde heraus. Nun geht es über eine bemerkenswert große Treppe Richtung Innenstadt von Marseille.

Sehenswürdigkeiten und Attraktionen in Marseille


Karte von Marseille


 

Auf dem Boulevard d’Athènes gewinnt man einen ersten Eindruck vom Charakter Marseilles. Nach einigen Minuten kann man sich entscheiden, ob man erst noch nach links die Allée Léon Gambette hochgeht und die Église Saint-Vincent de Paul besichtigt. Der Umweg ist auch ausbaubar, sollte der prächtige Palais Longchamp Interesse wecken. Anderenfalls läuft man vor bis zur Prachtstraße La Canebière.

Stadtführung durch Marseille*

Flanieren auf der Canebière


Die historische Straße la Canebière wurde vom Sonnenkönig Ludwig XIV. 1666 gebaut, der Marseille vergrößern wollte. Der Name leitet sich übrigens von dem Wort Cannabis ab, da rundum das Hafengebiet früher einige Hanffelder standen und dies für die Schiffsseile verwendet wurde.

Nach einigen Ausbauarbeiten verläuft die Avenue seit 1928 von der kurz zuvor genannten Kirche bis runter zum Alten Hafen. Vor allem im 19. Jahrhundert entstanden viele schöne Gebäude, Cafés, Hotels oder Boutiquen. Zusätzlich laden heute zahlreiche große Kaufhäuser, Bars sowie gehobene Restaurants auf einen Besuch ein. Daher wird die Canebière auch gern als Champs-Élysées von Marseille bezeichnet.
Außerdem lohnt es sich, einen Blick in einige abzweigende Seitenstraßen zu werfen. Auf der Rue Saint Ferréol gibt es viele teure und edle Produkte, die sich zumindest für einen Schaufensterbummel anbieten!

Der Alte Hafen


Der altehrwürdige Alte Hafen

Seit der Antike ist der Vieux Port unglaublich bedeutend für die Stadt. Zwar dient er nicht mehr essenziell als wirtschaftlicher Standort, nun aber vielmehr als historischer und kultureller. An dieser Stelle wurde vor rund 2600 Jahren das antike Massalia gegründet. Bekannt geworden ist mittlerweile der tägliche Fischmarkt, Feinschmecker schwören dabei auf einen einheimischen Klassiker:
Die Bouillabaisse ist ein zweigängiges Gericht, das aus Fischsuppe und Speisefisch, meist mit Meeresfrüchten und viel Gemüse, besteht.

Zu empfehlen ist das gleich an der Nordseite des Hafens befindliche Chez Madie Les Galinettes. Der Hafen an sich lädt aber schon zum Verweilen ein, denn die Hunderten noblen Boote und Schiffe sind schlicht ein faszinierender Anblick! Mindestens genauso bewundernswert sieht er im Übrigen bei Nacht aus, wenn das ganze Hafenareal hell erleuchtet ist!
Bei all dem Trubel, der hier meist herrscht: Wer früh am Morgen das Areal besucht, sieht, wie schnell sich der Vieux Port auch leeren kann, wenn die Fischer aufs Meer rausfahren! Der alte Hafen ist definitiv ein must-see für Jeden, der Marseille einen Besuch abstatten will!

Tour und Bootsfahrt*

Museen in Marseille


Die Hafengegend ist gespickt mit hervorragenden Museen. Das imposanteste davon gibt es sogar erst seit Mitte 2013! Anlässlich der Ernennung zur Kulturhauptstadt Europas wurde MuCEM eröffnet. Es liegt ziemlich spektakulär auf einer künstlichen Halbinsel an der Einfahrtschneise zum Alten Hafen. Der 190€ millionenschwere Gebäudekomplex widmet sich zum Großteil der Entwicklung der Zivilisationen in Europa und im Mittelmeerraum.

Sehr interessant bei der langen Geschichte Marseilles ist das Musee d’Histoire de Marseille im Einkaufszentrum Centre Bourse. Immens wertvoll ist unter anderem ein exzellent erhaltener Schiffsrumpf aus dem 2. Jahrhundert! Kunstliebhaber kommen hingegen im Musée Cantini, das vorwiegend Werke aus dem 20. Jahrhundert zeigt, auf ihre Kosten. Zudem befinden sich in den beiden Seitenflügeln des anfangs erwähnten Palais Longchamps das Musée des Beaux-Arts sowie das Muséum national d’Histoire naturelle – sehr empfehlenswert!

Flüge nach Marseille

La Cathédrale de la Major


Läuft man nördlich am Hafen Richtung am Fort Saint Jean rechts die Kurve rum, gerät die Kathedrale von Marseille in Sichtweite. Sie wurde im 11. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut und zählte zu einer der schönsten Kirchen der damaligen Zeit. Sie verfiel mit der Zeit ziemlich stark, sodass 1852 ein grundlegender Neubau veranlasst wurde.

Marseilles Kathedrale in der Hafengegend

Heute misst die dreischiffige Marienkathedrale 141 Meter in der Länge und 70 Meter in der Höhe und ist damit die größte französische Kirche des 19. Jahrhunderts. Im Inneren sind vor allem die neobyzantischen Bögen und Kuppeln sehenswert. Gleich daneben steht die kleine, aber hübsche Ancienne Cathédrale de la Major. Beide Gotteshäuser gehören zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Marseille.

Notre-Dame de la Garde


Nun geht es zum Wahrzeichen von Marseille, welches sich südlich des Hafens befindet. Auf dem Weg dorthin kann man noch einen kleinen Abstecher zur Abbaye Saint-Victor nehmen, eines der Zentren des Katholizismus im Süden Frankreichs. Nach der Zerstörung durch die Sarazenen und dem anschließenden Wiederaufbau im 11. Jahrhundert diente sie zum Beispiel in der Französischen Revolution als Kaserne. Die Krypta mit Katakomben und mehreren Sarkophagen ist besonders eindrucksvoll.

Die wunderschöne Basilika Notre-Dame de la Garde

Nun geht es aber weiter hinauf zu Notre-Dame de la Garde. Der Anstieg ist ziemlich steil, aber wenn man die 15% Steigung erst einmal geschafft hat, freut man sich umso mehr. Sie ist durch einen orientalischen Stil geprägt und besitzt einen 60 Meter hohen Turm mit einer goldenen Marienstatue. Der Ausblick auf Stadt, Hafen, Umland und das Mittelmeer ist gigantisch – bei einer Marseille-Reise darf man sich diesen auf gar keinen Fall entgehen lassen!

Das Innere der 1864 erbauten Basilika, die über die Stadt thront, ist genauso schön. Neben einem Meer von Kerzen wird es von zahlreichen Wandbildern sowie herrlichen Mosaik- und Marmorverkleidungen geschmückt. Wenn man abends im seichten Mondschein in der Hafengegend unterwegs ist, sollte man der Wallfahrtskirche nochmal einen Blick zuwerfen: Nachts ist sie wunderschön beleuchtet und gibt ein traumhaftes Bild ab!

Hotels in Marseille Zu expedia.de*

Château d’If


Rund zwei Kilometer südwestlich vom Hafen liegt das Château d’If auf einer kleinen Kalksteininsel bei den Frioul-Inseln. Ursprünglich wurde die Festung 1529 zu Verteidigungszwecken erbaut, ab Mitte des 16. Jahrhunderts dann jedoch als Gefängnis genutzt.

Das sagenumworbene Château d’If

Schenkt man den Worten Alexandre Dumas‘ Worten Glauben, wurde hier der Graf von Monte-Christo gefangen gehalten. Zumindest ist in einer Zelle noch das Loch zu sehen, das er sich angeblich gegraben hat, um auszubrechen. Tatsächlich waren auf der Insel sehr viele Staatsgefangene inhaftiert. Zehntausende unternehmen jedes Jahr die kleine Schiffsfahrt zum Château d’If. Umgeben vom wunderbaren azurblauen Wasser, hat man einen grandiosen Blick auf die südfranzösische Metropole!

Natur und Strände in und um Marseille


Die Hafenstadt besitzt an ihrer Küste eine Reihe schöner Strände. Am kürzesten von den genannten Sehenswürdigkeiten entfernt ist der Plage des Catalans. Zwar ist dieser nicht sehr groß, aber man kann zum Beispiel Volleyball spielen und nochmals eine tolle Aussicht auf die zuvor genannten Frioul-Inseln genießen. Weiter südlich befindet sich der wohl bekannteste Strand Marseilles, der Plage du Prado. Windsurfen oder Kajak fahren sind nur zwei von diversen Aktivitäten, die hier möglich sind. Der Plage du Prado war sogar schon Austragungsort der FIFA-Beachsoccer-WM 2008!

Der Nationalpark Calanques

Ein wunderschönes Gebiet vor den Toren von Marseille ist außerdem der Nationalpark Calanques. Einen Teil der 520 km² Fläche bildet das Massif des Calanques mit seinen gewaltigen Kalksteinklippen. Das Naturschutzgebiet ist ein idealer Ort zum Wandern, während man gleichzeitig noch die einzigartige Landschaft hautnah erleben kann! Zusätzlich ist Baden oder Klettern ebenfalls möglich.

Anreise nach Marseille


Wenn man mit dem Auto fahren möchte, ist Marseille, zumindest vom südlicheren Teil Deutschlands aus, in gut 10 Stunden zu erreichen. Möglicherweise findet man ja auch eine Mitfahrgelegenheit bei blablacar.de*!

Außerdem fahren Fernbusse* nach Marseille, mit München gibt es zum Beispiel sogar eine Direktverbindung.

Etwas schneller fährt man mit der Deutschen Bahn*, Umsteigen ist dann aber meist Pflicht. Dies gilt jedoch nicht für Frankfurt am Main, der TGV erreicht den Hauptbahnhof St. Charles so nämlich in knapp 8 Stunden! Die Direktverbindung Paris-Marseille dauert sogar nur gut 3 Stunden!

Am komfortabelsten ist aber immer noch ein Flug zum Aéroport Marseille Provence. Direktflüge starten von Berlin, Frankfurt und München.

Vorab kann man sich überlegen, den Marseille City Pass* zu kaufen. Er bietet unter anderem kostenlosen Zugang in die Museen, eine Bootsfahrt zum Château d’If sowie freie Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch ein Hop-On/Hop-Off-Bus-Ticket* bietet sich an.

Urlaubsliebhaber-Fazit

Marseille ist eine Stadt, die mit einem ganz besonderen Flair auf sich aufmerksam macht. Bei einem Städtetrip kann man die Hafenstadt sowohl gut als Zwischenstation als auch für einen mehrtätigen Aufenthalt empfehlen. Strände, Museen, antike Sehenswürdigkeiten, einmalige Architektur und eine zauberhafte Altstadt geben einiges her!

 

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