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In der Zeit der großen Entdeckungen des 15. Jahrhunderts stieg Lissabon zu einer der prächtigsten Handelsstädte auf – Auch heute zählt Lissabon weiterhin zu den schönsten Hauptstädten Europas. Gelegen an der breiten Mündungsbucht des Rio Tejo, lohnt sich eine Reise nach „Lisboa“ eigentlich alleine schon wegen des angenehmen Klimas.
Welche Top-Sehenswürdigkeiten es in Lissabon zu erleben gibt, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel!

 

“Quem não viu Lisboa, não viu coisa boa.”

Wer Lissabon nicht gesehen hat, hat noch nichts Schönes gesehen.

António Nobre

Interessante Fakten über Lissabon


  • Der Tejo, an dessen Mündung Lissabon liegt, ist mit gut 1000 Kilometern der längste Fluss der Iberischen Halbinsel.
  • Lässt man die zahlreichen kleineren Erhebungen außen vor, wurde Lissabon genau wie Rom auf sieben Hügeln erbaut.
  • Das subtropische Klima mit milden Wintern, aber auch nicht zu heißen Sommern, macht Lissabon ganzjährig zu einem idealen Urlaubsziel. Wir empfehlen am meisten eine Reise im September!

Die Ponte Vasco da Gama

  • 1755 wurde Lissabon durch ein verheerendes Erdbeben fast vollständig zerstört.
  • Im Rahmen der Expo 98 wurde die Ponte Vasco da Gama erbaut. 17,2 Kilometer erstreckt sich die Brücke zwischen Lissabon und den südlich des Tejo gelegenen Städten – damit ist sie die längste in ganz Europa!
  • Die 1732 gegründete Livraria Bertrand im Stadtviertel Chiado ist die älteste Buchhandlung der Welt.
  • Lissabons bekanntester Fußballclub Benfica Lissabon gehört mit circa 200.000 Mitgliedern zu den größten Sportvereinen der Welt.

Die Stadtviertel Lissabons


Die in den letzten Jahren eilig errichteten Hochhäuser in den nördlichen Vororten bekommen mit Sicherheit von den wenigsten das Attribut „schön“. Begibt man sich jedoch weiter in Richtung Zentrum, hinein in die alten Stadtviertel, wird man schnell begeistert sein von der Eleganz Lissabons. Die historischen Viertel erstrecken sich in der Tat über ein so großes Gebiet, dass man im Prinzip gar nicht mehr von einer Altstadt im eigentlichen Sinne sprechen kann.

Am ehesten trifft dies vielleicht noch auf den Stadtkern Lissabons zu, Alfama. Bereits Römer und Phönizier besiedelten in der Antike das dichte Gewirr aus kleinen Gassen rund um die Burg. Von hier aus hat sich die portugiesische Hauptstadt nach und nach entwickelt.
Nördlich der Burg befindet sich das alte Maurenviertel Mouraria; südwestlich gelangt man zur Unterstadt Baixa. Das charmante Viertel ist sehr gut am schachbrettartigen Aufbau erkennbar. Mit mehreren edlen Modeboutiquen und Juwelieren sollte die Baixa vor allem für Shoppingliebhaber interessant sein. Nicht selten wird sie auch als Herz der Stadt bezeichnet.

Die Rua Augusta in der Baixa

Weiter westlich wiederum erreicht man über das ehemalige Intellektuellenviertel Chiado die Oberstadt Bairro Alto. Hier gibt es eine große Auswahl an Bars, Kneipen und Restaurants. Der Stadtteil war übrigens einer der wenigen, der vom Erdbeben 1755 weitgehend verschont blieb.

Folgt man dem Tejo nun noch weiter Richtung Atlantik, führt der Weg durch das frühere Fischerviertel Madragoa und den Arbeiterstadtteil Alcântara bis nach Belém. In diesem Gebiet finden sich einige der Hauptsehenswürdigkeiten Lissabons, darunter der Torre de Belém.

Urlaubsliebhaber-Tipp: Die über 100-jährige Straßenbahngeschichte Lissabons ist eine besondere Touristenattraktion. Vor allem eine Fahrt mit der Linie 28 ist der Klassiker schlechthin – diese führt unter anderem durch die Viertel Baixa, Bairro Alto und Alfama. Vorteilhaft ist es, gleich am Morgen mit der Tram zu fahren, um so den Menschenmassen aus dem Weg zu gehen.

Sehenswürdigkeiten in Lissabon


Lissabon Karte

Torre de Belém und Mosteiro dos Jerónimos

Der Torre de Belém ist eines der wichtigsten Wahrzeichen und zugleich das möglicherweise beliebteste Fotomotiv Lissabons. Der 35 Meter hohe Turm wurde im manuelinischen Stil, einer Form der Spätgotik in Portugal, von 1515 bis 1521 erbaut. Die direkte Lage am Tejo macht ihn zu einer einzigartigen Sehenswürdigkeit – Aus diesem Grund sollte es man nicht verpassen, die Aussichtsplattform (möglichst früh am Tag) zu erklimmen!
Alternativ bietet sich aber auch das 52 Meter hohe Denkmal Padrão dos Descobrimentos für eine herrliche Aussicht an. Empfehlenswert ist es weiterhin, sich in den anliegenden Park zu setzen und den Blick auf das Symbol der früheren portugiesischen Seemacht und die Uferpromenade zu genießen.

Öffnungszeiten: Täglich 10:00-17:00 Uhr, Eintritt 6€

Das zweite bedeutende Gebäude im Belém-Viertel ist das Mosteiro dos Jerónimos. Wie der Torre de Belém gehört das Kloster zum UNESCO-Weltkulturerbe. Außerdem kann es als bedeutendstes Werk des Manuelinik-Stils bezeichnet werden. Äußerst beeindruckend ist die reich verzierte Fassade aus Kalkstein, die durch die vorgelagerte Parkanlage umso besser zur Geltung kommt.
Nicht weniger prächtig sind ebenso der Innenhof und der dazugehörige Kreuzgang des Klosters. Die Seitenflügel beherbergen darüber hinaus sowohl das Archäologische Museum als auch das Marinemuseum. Passend dazu befindet sich in dem Bauwerk der Sarkophag des berühmten portugiesischen Seefahrers Vasco da Gama.

Öffnungszeiten: 10:00-18:00 Uhr, Eintritt 10€

Rossio und Praça do Comércio

Der Rossio zählt zu einem der drei wichtigsten Plätze in Lissabon. Eigentlich heißt er Praça de Dom Pedro IV – schließlich thront die Statue des Königs auf der 23 Meter hohen Marmorsäule in der Mitte des Platzes. Zwei Metrolinien führen an dieser Stelle zusammen, weshalb am Rossio immer einiges los ist. Man könnte stundenlang in Straßencafés wie dem Suiça oder Nikola sitzen und dem Treiben der Einheimischen zusehen. Am nördlichen Ende des Rossio liegt das 1847 eröffnete Nationaltheater Lissabons.

Lissabon Card*

Der eleganteste und wohl auch beliebteste Platz der portugiesischen Hauptstadt ist die Praça do Comércio. Bis zum Erdbeben stand am „Handelsplatz“ noch der Königspalast – die Bezeichnung Terreiro do Paço (übersetzt etwa Palastareal) hat sich  bis heute im Volksmund gehalten.
Die südliche Seite der Praça öffnet sich dem Tejo, die restlichen drei Seiten werden von prächtigen Arkadenbauten umsäumt. Natürlich findet man hier zahlreiche Restaurants vor, die einen Besuch allein schon wegen der großartigen Atmosphäre wert sind. Besonders schön sind die romantischen Sonnenuntergänge am Flussufer, die man nicht verpassen sollte!
Der Arco da Rua Augusta im Norden führt in die oben genannte Unterstadt Baixa Pombalina.

Castelo de São Jorge

Das ursprünglich von den Mauren aufgebaute Castelo de São Jorge gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Lissabon. Im Jahre 1147 eroberte sie Alfons I, bevor sie 1755 weitgehend zerstört und erst in den 90-er Jahren  renoviert wurde. Schon der Aufstieg zur Burg ist ein echtes Highlight, führt er doch durch den ältesten Teil der Stadt an vielen interessanten Ecken vorbei.

Hoch über den Dächern der Stadt gelegen, ist der geschäftige Lissabonner Alltag plötzlich in weite Ferne gerückt. Die Türme der Festung bieten einen fabelhaften Blick auf die Stadt und den Tejo. Wer etwas Zeit mitbringt, kann sich nach einer Erkundung des Geländes eine Flasche Wein kaufen und ein gemütliches Plätzchen suchen. Sitzgelegenheiten sind auf jeden Fall ausreichend vorhanden und so kann man die Aussicht nochmals in vollen Zügen genießen!

Öffnungszeiten: März-Oktober 9:00-21:00 Uhr, November-Februar 9:00-18:00 Uhr
Eintritt: normale Touristen 8,50€, Studenten, Rentner und Familien erhalten circa 50% Ermäßigung

Hotels in Lissabon

Kirchen in Lissabon


Nun zu einer Lissabonner Attraktion der besonderen Art: In der Ruine des Convento do Carmo stolpert man regelrecht über die Überbleibsel des Erdbebens von 1755. Erbaut wurde die Kirche einst im 14. Jahrhundert im gotischen Stil als Kloster des Karmeliter-Ordens.
Nach dem Beben wurde das Bauwerk nie wieder rekonstruiert, was es zu einer ziemlich einzigartigen Sehenswürdigkeit macht. Oberhalb des Rossio am Rande des Chiado gelegen, findet man hier einige sehr interessante Fotomotive. Im Inneren ist das Museu Arqueológico do Carmo untergebracht, in dem speziell jahrhundertealte portugiesische Fundstücke ausgestellt sind.

Urlaubsliebhaber-Tipp: Um die einzelnen Viertel besser miteinander zu verbinden, gibt es neben der gelben Straßenbahn mehrere Elevadores, also Fahrstühle. Einer davon ist der Elevador da Santa Justa, der sich praktisch direkt neben dem Convento do Carmo befindet und von der Baixa hoch ins Chiado und Bairro Alto Viertel führt.

Der älteste Sakralbau Lissabons ist die Kathedrale Sé Patriarcal. Sie wurde in ihrer Geschichte mehrmals verändert, weshalb die ursprünglich romanische Kirche auch Elemente der Gotik und des Barock in sich vereint. Sehenswert sind unter anderem die mit Reliquien ausgestattete Schatzkammer sowie der Kreuzgang, in dem sich eine weitere archäologische Ausstellung befindet.

Öffnungszeiten: Täglich 9:00-19:00 Uhr

Hop-on/Hop-off-Bus*

Attraktionen aller Art in Lissabon und Umgebung


Im Folgenden möchten wir einige Ausflugsziele nennen, die in Lissabon ebenfalls wahrgenommen werden können. So kann man beispielsweise ins gut 15 Kilometer entfernte Queluz fahren, um dort den Palácio Nacional de Queluz zu besichtigen. Der im 18. Jahrhundert erbaute Palast gehört zu den größten Schlossanlagen des Rokoko und hat sich bereits als „portugiesisches Versailles einen Namen gemacht.

Der dazugehörige Schlossgarten ist ähnlich schön wie zwei innerstädtische Parkanlagen Lissabons: Der Jardim da Estrela im gleichnamigen Stadtteil lädt zu einer Erholungspause an besonders sonnigen Tagen ein, während der Parque Eduardo VII nicht nur der größte Park der Metropole ist, sondern zugleich eine spektakuläre Aussicht in Richtung Tejo ermöglicht.

Aussichtpunkt im Parque Eduardo VII

Ein großes Highlight für praktisch jede Altersgruppe ist außerdem das Oceanário de Lisboa. Es gehört zu den größten Ozeanarien der Welt und war eines der Glanzstücke der Expo 98. Für einen Eintritt von 15€ (Erwachsene) kann man über 200 verschiedene Tierarten, darunter Pinguine, Rochen und Haie.

Eintrittskarte für das Ozeaneum*

Öffnungszeiten: Täglich 10:00-19:00 Uhr (Sommer bis 20:00 Uhr)

Urlaubsliebhaber-Tipp: Ein weiterer imposanter Aussichtspunkt Lissabons, der ebenfalls in einer kleinen Grünanlage liegt, ist der Miradouro de São Pedro de Alcântara. Das eindrucksvolle Panorama umfasst vor allem die Burg Castelo de São Jorge sowie die Viertel Alfama, Mouraria und Baixa.

Essen gehen in Lissabon


Es gibt nur wenige Länder, in denen Kaffee so eine uralte Tradition besitzt wie in Portugal. Schließlich brachten die Seefahrer vor vielen Jahrhunderten das beliebte Getränk aus Amerika nach Portugal. Häufig wird man den Satz hören „Uma bica, faz favor!“. Die Bica ist die portugiesische Bezeichnung für einen Espresso und wird in der Regel mehrmals am Tage getrunken.

Was bei uns das kleine Café oder die Eckkneipe ist, ist in Lissabon die Pastelaria. Und so sollte man sich eine zweite portugiesische Spezialität auf gar keinen Fall entgehen lassen: die Pasteis de Nata. Die leckeren Blätterteigtörtchen gehören ebenfalls seit langer Zeit in jedes Lissabonner Café. Sie sehen ihren Ursprung im weiter oben beschriebenen Hieronymus-Kloster und werden meistens mit Puderzucker oder Zimt bestreut. Im Zuge dessen ist ein Besuch im Pasteis de Belém ein absolutes Muss bei einer Reise nach Lissabon!

Darüber hinaus kommt in Lissabon so ziemlich alles auf den Tisch, was der Atlantik an Essbarem hergibt. Neben verschiedensten Muschelarten steht somit natürlich Fisch an oberster Stelle – nennenswert wären zum Beispiel klassische Sardinen, Kabeljau oder Seelachs. Aber auch Fleischgerichte sind in Lissabon nicht minder gefragt: Carne de Porco à Alentejana (Eintopf mit Schweinefleisch, Muscheln und Gemüse) ist ein typisches Gericht aus der Region.

Essen lässt es sich ausgezeichnet auf der Rua das Portas de Santo Antão nördlich des Rossio, wo gleich mehrere Luxusrestaurants angesiedelt sind. Etwas preiswerter wird es hingegen vor allem im Chiado und Bairro Alto. Empfehlen können wir die Casa do Alentejo, die Cervejaria da Trindade sowie die Rosa da Rua (Buffetform), die alle ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Fast genauso gut kann man aber auch in den einfachen Kneipen essen, die entsprechend mit den günstigsten Preisen locken.

Anreise nach Lissabon


Am meisten Sinn macht es logischerweise, Lissabon mit dem Flugzeug zu erreichen. Der Flughafen liegt gut 7 Kilometer nördlich vom Stadtzentrum und ist damit exzellent an das Verkehrsnetz angeschlossen. Er wird regelmäßig von den großen Flughäfen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bedient; von Frankfurt aus dauert der Flug knapp 3 Stunden.

Der Transfer in Richtung Stadtmitte kann zum einen per Taxi erfolgen: Eine Fahrt kostet in der Regel um die 10€, man sollte allerdings aufpassen, von den Taxifahrern nicht über den Tisch gezogen zu werden. Zum anderen erreicht man das Zentrum auch mit dem Bus. Hier bezahlt man etwas mehr als 3€. Die Linie 1 beispielsweise fährt täglich zwischen 7:00 und 23:00 Uhr zum Cais do Sodré. Von 7:00 bis 21:00 Uhr verkehren die Busse alle 20 Minuten, danach alle 30 Minuten (Wochenende 7:30-22:30 Uhr).

Zusätzlich kann man Lissabon natürlich auch mit der Bahn erreichen. Eine direkte Fahrt von Deutschland macht dabei aber eher weniger Sinn als ein Besuch der portugiesischen Hauptstadt mit einem Interrail Ticket. Endstation ist meistens der Bahnhof Santa Apolónia.

Nicht unerwähnt lassen möchten wir zu guter Letzt die Lisboa Card*. Diese ermöglicht unter anderem die unbegrenzte Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel und den kostenlosen Eintritt zu zahlreichen Attraktionen wie dem Mosteiro dos Jerónimos.

 

Urlaubsliebhaber-Fazit

 Bei einer Reise nach Portugal gehört ein mehrtägiger Aufenthalt in Lissabon zweifellos zum Pflichtprogramm. Neben der malerischen Lage am Tejo machen gerade die vielen Altstadtviertel, die man zum Teil mit der historischen Straßenbahn erkunden kann, die portugiesische Hauptstadt einzigartig!

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