Im Nordwesten der Toskana circa 20 Kilometer von der Küste entfernt liegt eine der schönsten Städte der Region: Lucca. Das mittelalterliche Schatzkästchen sieht seine Ursprünge bereits in vorchristlicher Zeit, als die Etrusker das Gebiet besiedelten. Somit kann Lucca bereits auf eine lange Geschichte zurückgreifen. Wirtschaftlich erreichte die Stadt im 13. Und 14. Jahrhundert ihren Höhepunkt, sie stand damals (fast) auf einer Stufe mit Florenz oder Pisa. Warum man einen Besuch in Lucca auf keinen Fall versäumen sollte, erfahrt ihr jetzt!
Lucca, der toskanische Geheimtipp – ein Stadtrundgang
Karte von Lucca
Erstes Highlight in Lucca: die Stadtmauer
Egal von welcher Seite man sich dem mittelalterlichen Stadtkern nähert – das erste, was auffällt, wird mit Sicherheit die mächtige Stadtmauer sein. Sie ist für Lucca ähnlich typisch wie die für San Gimignano und besitzt eine Höhe von gut 12 Metern. Der Wall entstand in seinem heutigen Umfang im 15. Jahrhundert und ist zu einem Teil sogar unterirdisch mit zahllosen Verbindungsgängen, Zisternen und kleineren, versteckten Ausgängen.
Abends ist die Stadtmauer ein wunderbarer Ort, nach einem Aufenthalt in Lucca einen letzten Blick auf die Stadt zu werfen. Ebenso empfehlenswert ist ein Stadtrundgang auf der Mauer!
Nachdem man Lucca erreicht hat, stellt sich in der Regel zuerst die Frage nach dem Parkplatz. Fündig sollte man auf jeden Fall an der Ost- und Nordseite an der Porta Elisa und Porta di S. Jacopo werden. Danach kann man durch die Anlage des Complesso monumentale di San Francesco spazieren, bis man die Piazza San Francesco erreicht. Das Hauptaugenmerk liegt hier definitiv bei der gleichnamigen Kirche, weiterhin säumen die Piazza mehrere kleine Cafés.
Aussichten über Lucca
Anschließend bewegt man sich weiter Richtung Zentrum – unweigerlich trifft man irgendwann auf die zwei Türme Torre Guinigi und Torre delle Ore.
206 Stufen führen auf den 1490 erbauten Torre del Ore, der damit den höchsten Punkt der Stadt markiert. Die Aussicht über den sehr großen mittelalterlichen Stadtkern ist fantastisch!
Dasselbe gilt für den Torre Guinigi, der darüber hinaus etwas Außergewöhnliches zu bieten hat. Er ist auf seiner Spitze mit mehreren Bäumen bepflanzt und sorgt damit für einen Panoramablick der ganz besonderen Art und ist eine Sehenswürdigkeit für sich. Für beide Türme gibt es ein gemeinsames Sammelticket.
Befindet man sich wieder auf dem Erdboden, bewegt man sich etwas weiter südlich zum Palazzo Lippi, wo man auf ein Denkmal des Komponisten Luigi Boccherini trifft. Geht man die Gasse noch ein Stück weiter, kommt man an der Via Santa Croce raus. Hier kann man in Ruhe durch die Läden und Boutiquen bummeln und sich vom Charme der Luccheser Innenstadt verzaubern lassen. Ein Souvenirartikel aus Lucca darf dabei normalerweise nicht fehlen. Nach einiger Zeit ragt die mächtige Chiesa di San Michele in Foro empor.
Kirchen in Lucca
Die San Michele in Foro wurde zwischen dem 11. Und 14. Jahrhundert erbaut und zählt zu den bedeutendsten Kirchen und Sehenswürdigkeiten der Stadt. Sie wurde extrem fantasievoll gestaltet, vor allem die Steinmetzkunst an der Hauptfassade beeindruckt sehr. Gekrönt wird diese mit der 4 Meter hohen Statue San Michele. Überdies säumen die Piazza mehrere hervorragende Restaurants, die einen Besuch wert sind. Eine schönere Kulisse findet man selten.
Die zweite wichtige Kirche in Lucca ist der Duomo di San Martino. Geprägt wird die Kathedrale zu einem Großteil von romanischen und gotischen Elementen. Markant sind die imposante Vorhalle und der 69 Meter hohe Glockenturm. Der Eintritt in den Dom und die Sakristei kostet 3€.
Weitere sehenswerte Kirchen in Lucca sind die Basilica di San Frediano oder die Santi Giovanni e Reparata.
Piazza dell’ Anfiteatro
Wahrscheinlich neigt sich der Tag nun langsam aber sicher dem Ende entgegen und man ist auf der Suche nach einem guten Restaurant. Falls man auf der Piazza San Michele oder in den Nebenstraßen nichts gefunden hat, sollte man sich nun wieder in nördliche Richtung begeben. Auf dem Weg kann man zum Beispiel bei der Gigi Trattoria vorbeischauen, doch das Ziel der meisten Besucher ist eindeutig die Piazza dell‘ Anfiteatro.
Der imponierendste Platz in Lucca war einst ein römisches Amphitheater und wird jetzt nach einigen architektonischen Umgestaltungen von pastellfarbenen Häusern geschmückt. Man betritt die Piazza durch einen der Torbögen. Durch die ovale Form ist der frühere Zweck des Platzes leicht auszumalen.
Die hier ansässigen Geschäfte bieten allerlei Souvenirs an, während man bei der Auswahl eines Restaurants im Prinzip die Qual der Wahl hat. Empfehlen können wir auf jeden Fall das Old Charlie*. Im Bollicina* lohnt es sich ebenfalls, essen zu gehen. Hin und wieder unterstützen alteingesessene Italiener den kulinarischen Genuss mit kleinen Konzerten musikalisch.
Das Ambiente auf der Piazza dell‘ Anfiteatro ist nur schwer zu überbieten!
Urlaubsliebhaber-Fazit
Lucca sollte man bei einem Urlaub in der Toskana definitiv einmal besucht haben. Die herrliche Altstadt besitzt ein großes historisches Erbe – jede Gasse lohnt sich, erkundet zu werden. Aus diesem Grund ist eine mehrtätige Reise nach Lucca absolut empfehlenswert!
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