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Die meisten Menschen denken beim Thema Städtereisen in Europa zuerst an Paris, Barcelona oder Venedig. Dabei vergessen viele, dass es ganz in der Nähe von Deutschland ebenso schöne Städte gibt, die einen Besuch wert sind.
Eine davon ist Breslau, die Kulturhauptstadt Europas 2016. Wir zeigen euch im Folgenden, warum sie sich diesen Titel auf jeden Fall verdient hat!

Breslau – das Venedig von Polen

Breslau, das auf Polnisch Wrocław heißt, zählt zu den ältesten, schönsten und größten Städten des Landes. In Niederschlesien am Fuße des Sudetengebirges gelegen, war Breslau früher die preußische Residenzstadt von Schlesien und trägt darüber hinaus den Beinamen „Venedig Polens“.
Dies kommt nicht von ungefähr, da die Stadt an der Oder insgesamt auf 12 Inseln liegt und die einzelnen Stadtteile durch mehr als 100 Brücken miteinander verbunden werden.

Am bekanntesten sind dabei die Dom- und Sandinsel, die das Stadtbild am Ufer der Ofer entscheidend prägen. Allerdings ist nur die Sandinsel als richtige Insel zu bezeichnen, da der Ausläufer der Oder nördlich der Dominsel zugeschüttet wurde.

Die Dominsel

Beide Inseln werden jedenfalls über die Dombrücke miteinander verbunden und mit dem Breslauer Dom und der Sandkirche besitzen sie entsprechend ihr eigenes Wahrzeichen.
Hier befindet sich höchstwahrscheinlich auch der älteste Teil Breslaus, aus dem sich die Stadt später entwickelte. Heute kann Breslau auf eine über 1000-jährige Geschichte zurückgreifen.

1505 wurde mit der Gründung der Universität der Grundstein für den heutigen Charakter Breslaus gelegt. Schließlich sind in der Stadt circa 140.000 Studenten immatrikuliert, was sich natürlich stark auf das Nachtleben und die Freizeitmöglichkeiten auswirkt und Breslau zu einer dynamischen, lebendigen Stadt machen lässt.

Neben der einzigartigen Lage an der Oder und den zahlreichen Bars und Cafés ist Breslau ebenfalls aufgrund der alten (teilweise rekonstruierten) Bürgerhäuser im Zentrum unverwechselbar. Wir zeigen euch im Folgenden, was man bei einer Reise nach Breslau auf jeden Fall erlebt haben sollte!

Die besten Hotels in Breslau

Sehenswürdigkeiten in Breslau

Karte von Breslau


Rynek und das Rathaus von Breslau


Der Breslauer Marktplatz Rynek bildet das Zentrum der Altstadt. Er ist der zweitgrößte in ganz Polen und stammt bereits aus dem 13. Jahrhundert. Somit wird er von einer Vielzahl von Häusern aller architektonischen Stilrichtungen ab der Gotik umgeben.

Erwähnt werden sollte, dass viele der Gebäude am Rynek während des Zweiten Weltkriegs zerstört wurden und die heutigen Gebäude überwiegend Rekonstruktionen aus dem 20. Jahrhundert sind, die jedoch präzise und detailgetreu wiederaufgebaut wurden. Nennenswert sind auf jeden Fall das Haus der Sieben Kurfürsten sowie das Haus der Goldenen Sonne.

Das gelb-goldene ist das Haus der Sieben Kurfürsten, das orange die Goldene Sonne

Vor allem in den Sommermonaten zeigt sich, dass der Rynek das Herz der Stadt ist, wenn sich Breslauer und Touristen zum Essen, Einkaufen und Ausgehen hier treffen. Die prachtvollen Altstadthäuser beherbergen hervorragende Restaurants, Bars und schicke Boutiquen, während auf dem Marktplatz regelmäßig Straßenmusiker für Stimmung sorgen.
Ein sehr stilvolles Café/Bar ist das Literatka, wo man auf jeden Fall einmal vorbeischauen sollte!

Stadtführung zu Fuß*

Stadtführung mit dem Rad*

Stadtrundfahrt im Auto*


In der Mitte des Ryneks befindet sich das Rathaus, eines der größten Wahrzeichen der Stadt. Es wurde im 13. Jahrhundert erbaut und zählt bis heute als eines der schönsten gotischen Rathäuser in Europa. In den folgenden Jahrhunderten wurden zusätzlich einige stilistische Veränderungen und Erweiterungen vorgenommen wie zum Beispiel die neugotischen Steinmetzarbeiten an der Südfassade 1871. Ein Highlight ist auch die astronomische Uhr an der Ostfassade.

Wer nicht im Schweidnitzer Keller war, ist nicht in Breslau gewesen.

So lautet ein alter Breslauer Spruch, der sich auf das historische Restaurant im Keller des Rathauses bezieht. Seit 1273 ist die Gaststätte fast durchgängig in Betrieb und ist damit die älteste in Polen. Zu den Gästen im Schweidnitzer Keller gehörten unter anderem schön Persönlichkeiten wie Johann Wolfgang von Goethe, Kaiser Wilhelm I. und Otto von Bismarck. Der Eingang befindet sich an der Südseite.

Urlaubsliebhaber-Tipp: Äußerst beliebt in Breslau ist im Sommer das Eis. Eiscafés wie das Polish Lody am plac Bema haben eine riesige Auswahl an selbstgemachtem Eis mit täglichen wechselnden Sorten im Angebot!

Die Breslauer Zwerge


Einzigartig für Breslau und mittlerweile nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken sind die Breslauer Zwerge. Sie wurden in den 1980er Jahren als Protest gegen das kommunistische Regime aufgestellt und sind praktisch in der ganzen Stadt verteilt.
Am Touristenbüro am Rynek kann man sogar eine Karte erwerben, die die Standorte der circa 300 Mann starken Zwergenarmee zeigt. Man wird erstaunt sein, an welch unterschiedlichen Plätzen die kleinen bronzenen Statuen gerade „ihrer Arbeit nachgehen“.

Tipp: Ein Zwerg befindet sich vor der Bank Zachodni an der Westseite des Ryneks.

Breslauer Dom und weitere Kirchen


Der eingangs bereits erwähnte Breslauer Dom ist eine von zahlreichen gotischen Kirchen in der Stadt. Er wurde zwischen 1244 und 1341 errichtet und bildet den architektonischen Mittelpunkt der Dominsel. Innerhalb des Doms befindet sich der größte Teil der einst größten Orgel der Welt, die früher in der Breslauer Jahrhunderthalle aufgestellt war.
In den Sommermonaten ist es empfehlenswert, die Aussicht auf Breslau von den 98 Meter hohen Türmen aus zu genießen!

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Mit Sicherheit wird man ebenfalls an der Breslauer Sandkirche auf der gleichnamigen Insel vorbeikommen. Von außen wirkt der Sakralbau eher düster und wuchtig, doch innen ist sie mit ihren drei lichtdurchfluteten Schiffen auf jeden Fall sehenswert.

Dasselbe gilt für die Elisabethkirche in der Nähe vom Rynek. Bekannt ist der gotische Kirchenbau vor allem für seinen 90 Meter hohen Turm und der dazugehörigen Aussichtsplattform. Der Aufstieg über die enge Wendeltreppe ist etwas anstrengend, doch die Mühe auf jeden Fall wert. Der Blick auf den Rynek und Umgebung ist fantastisch!

Öffnungszeiten: April bis Oktober 10:00 – 19:00 Uhr
Eintritt: 5 zł (circa 1€)

Ausblick von der Elisabethkirche auf den Rynek

Die von der Architektur her prächtigste Kirche ist hingegen die barocke Namen-Jesus-Kirche am plac Uniwersytecki 1. Sie wird von der Breslauer Universität genutzt und besitzt herrliche Fresken, Skulpturen und vieles mehr im Inneren!

Urlaubsliebhaber-Tipp: Kunst- und Kulturliebhabern ist das Nationalmuseum zu empfehlen. Es zeigt schlesische, polnische und europäische Kunst vom 14. bis zum 20. Jahrhundert und ist bereits von außen äußerst sehenswert, da es zu einem Großteil mit Efeu bewachsen ist!

Stadtführung zu Fuß*

Stadtführung mit dem Rad*

Stadtrundfahrt im Auto*

Die Jahrhunderthalle


Zu den eindrucksvollsten Bauwerken in Breslau gehört ganz eindeutig die Jahrhunderthalle. Sie wurde von 1911 bis 1913 unter dem Architekten Max Berg erbaut und war mit ihrer 23 Meter hohen Kuppel und einem Durchmesser von 65 Metern das damals größte freitragende Gebäude der Welt.

Zusammen mit dem nadelförmigen Bauwerk Iglica zählt die Jahrhunderthalle zu den bekanntesten Attraktionen Breslaus und wurde folglich 2006 ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Gegenwärtig wird sie in erster Linie für Messen und Sportveranstaltungen genutzt.

Die Halle liegt übrigens in der größten Parkanlage der Stadt, dem Szczytnicki Park bzw. Scheitniger Park. Mit Hunderten verschiedenen Pflanzenarten und einem japanischen Garten eignet er sich exzellent für entspannte Spaziergänge zwischendurch.
Südlich der Jahrhunderthalle befindet sich außerdem der Breslauer Zoo, der mit mehr als 1000 Tierarten zu den artenreichsten zoologischen Gärten der Welt gehört.

Urlaubsliebhaber-Tipp: Es lohnt sich ebenso, die Sehenswürdigkeiten Breslaus vom Wasser aus zu entdecken. Die Bootstouren auf der Oder starten stündlich von der Sandinsel und bieten eine willkommene Abwechslung.


Einkaufen, Freizeitmöglichkeiten und Nachtleben in Breslau

Ein Urlaub in Breslau lohnt sich auf jeden Fall auch wegen der zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten, die sich in der gesamten Stadt verteilen. Besonders hervorzuheben sind dabei die riesigen Einkaufszentren, von denen einige direkt in der Innenstadt liegen. Dazu gehören das Arkady, die Galeria Dominikańska am gleichnamigen Platz oder das Renoma, das zu den ältesten Einkaufshäusern Breslaus gehört.

Für frisches Obst und Gemüse schaut man am besten in der Markthalle Hala Targowa vorbei, die sich gleich in der Nähe befindet. Der Vorteil ist, dass die Preise in Polen etwas niedriger sind als in Deutschland, weshalb man hier das eine oder andere Schnäppchen machen kann.


Wie bereits erwähnt leben in Breslau mehr als 100.000 Studenten, weshalb gerade im Frühling und Sommer viele Festivals und andere Veranstaltungen organisiert werden. Wer selbst Student ist, für den mag vielleicht die Juwenalia im Mai interessant sein. Praktisch den ganzen Monat über finden Konzerte, Wettbewerbe, Turniere etc. statt, was die Juwenalia zu einem der größten Feste der Stadt macht.

Ein beliebter Veranstaltungsort ist zudem die Słodowa-Insel, wo ebenfalls häufig Konzerte und Open-Air Festivals ausgetragen werden. Um die Insel herum fahren übrigens Boote, die mit einer kleinen Bar ausgestattet sind, wo man im Sommer gemütlich Bier oder Cocktails trinken kann – alles natürlich mit passender Musik unterlegt- definitiv empfehlenswert für junge Leute!

Wer zusätzlich noch Ausschau nach weiteren Freizeitmöglichkeiten hält, kann zum Beispiel den Jump Park im Norden der Stadt (Jana Długosza 59/75) oder den Breslauer Wasserpark südlich des Zentrums (Borowska 99) aufsuchen.


In Breslau gibt es in etwa so viele Bars, Kneipen und Clubs wie in manchen Millionenstädten – man hat eine gigantische Auswahl an Orten, wo man abends essen und feiern gehen kann.


Wer nur für ein paar Tage in Breslau zu Besuch ist, schaut am besten einfach am Rynek vorbei. Um das Rathaus herum befinden sich wie bereits beschrieben viele Lokale, in denen man einen abwechslungsreichen Tag hervorragend ausklingen lassen kann.
Mit einer Vielzahl an klassischen Pubrestaurants, Studentenkneipen, Chill Out Bars, großen Technoclubs u.v.m. ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Anreise nach Breslau

Breslau eignet sich perfekt für einen Städtetrip, den man beispielsweise auf ein verlängertes Wochenende legen kann. Die Anreise in die schlesische Stadt ist unkompliziert und aus einigen Teilen Deutschlands sogar mit dem Auto recht kurz. Von Berlin aus benötigt man circa 3,5 Stunden, reist man aus Dresden an, ist man noch schneller am Ziel. Beide Strecken führen über die A4.
Mit dem Zug dauert die Anfahrt deutlich länger.

Urlaubsliebhaber-Tipp: Wenn man Breslau nicht im Sommer besuchen möchte, kann man seine Reise in die Stadt guten Gewissens auf die Weihnachtszeit verlegen. Der Weihnachtsmarkt hier zählt zu den schönsten und stimmungsvollsten in ganz Europa und bietet zahlreiche kulinarische Spezialitäten.

Noch bequemer ist die Anreise nach Breslau natürlich mit dem Flugzeug. Breslaus Flughafen (Wroclaw Copernicus Airport) liegt etwa 12 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und wird hauptsächlich von Billigfluglinien angeflogen. So kann man unter anderem von München, Frankfurt oder Düsseldorf aus Breslau erreichen. Mit der Buslinie 106 gelangt man anschließend in die Innenstadt.

 

Urlaubsliebhaber-Fazit

Breslau kann durch seine liebevoll restaurierte Altstadt mit wunderschönen Bauten und eine Menge kultureller Attraktionen begeistern. Ein Städtetrip nach Breslau lohnt sich das ganze Jahr über!

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