Rom ist immer eine Reise wert. Neben beeindruckenden antiken Gebäuden, Denkmälern und Museen bietet die italienische Hauptstadt eine bunte Vielfalt an Möglichkeiten. Zum einen tauchst Du in die Welt der alten römischen Kaiser und Päpste ein, besuchst prunkvolle Grabstätten, bedeutende Kirchen oder imposante Statuen. Zum anderen erlebst Du eine moderne multikulturelle Metropole mit kulinarischer Vielfalt, die die italienische Lebensart wie kaum eine andere Stadt verkörpert. Neben Vatikan und Kolosseum gilt insbesondere das Pantheon als Sehenswürdigkeit, die Du auf jeden Fall in Dein Programm aufnehmen solltest. Mit seiner beeindruckenden Kuppel und dem imposanten Innenraum ist das Gotteshaus eines der besterhaltenen Gebäude aus der Antike.
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Eintritt ohne Anstehen + Audioguide*
Eintritt ohne Anstehen + Führung*
Inhaltsverzeichnis
Zahlen und Fakten zum Pantheon
Die Baugeschichte des Pantheon ist lang und bis heute nicht in allen Einzelheiten geklärt. Ursprünglich ließ der Konsul Agrippa in den Jahren 27 bis 25 vor Christus zu Ehren seines guten Freundes Augustus auf dem sogenannten Marsfeld einen für diese Zeit beeindruckenden Tempel errichten. Dem rechteckigen Bau mit einem Durchmesser von etwa 44 Metern schloss sich ein gewaltiger Rundbau an, der nicht überdacht war, sondern sich vielmehr wie ein offener Hof dargestellt haben soll. Ausgrabungen haben gezeigt, dass bereits damals teure Materialien wie Marmor und Travertin für die Pflasterung benutzt worden sind, die Gestaltung im Inneren des Gebäudes ist nicht bekannt. Überlieferungen zufolge sollen Statuen der Gottheiten Mars und Venus dort ihren Platz gefunden haben. Das Pantheon des Agrippa wurde durch einen Brand im Jahre 80 nach Christus stark beschädigt und soll unter Kaiser Domitian restauriert worden sein. Historiker sind sich diesbezüglich allerdings nicht einig, in welchem Umfang dies erfolgt sein könnte, da nur sehr wenige Spuren zu finden sind. Durch einen verheerenden Blitzeinschlag im Jahre 110 nach Christus brannte das historische Bauwerk erneut ab und sollte in den kommenden Jahren neu errichtet werden.
Zwischen 118 und 125 nach Christus wurde das Pantheon unter Kaiser Hadrian neu erbaut. Aktuellste Forschungsergebnisse weisen auf eine mögliche frühere Bauzeit zwischen 114 und 119 nach Christus hin. Wenn dies der Fall wäre, hätte der Wiederaufbau bereits unter Hadrians Vorgänger Trajan begonnen, allerdings sind diese jüngsten Erkenntnisse noch umstritten. Es gilt allerdings der Grundsatz, dass Hadrian das neue Pantheon als Tempel eingeweiht hat.
Der Neubau orientierte sich weitgehend am ursprünglichen Tempel des Agrippa. Der Pronaos als Eingangsbereich mit einem rechteckigen Grundriss von 33,10 x 15,50 Metern erweckt zunächst den Anschein eines typisch römischen Podiumstempels, der von einer Fassade aus acht grauen Granitsäulen geschmückt wird. In Anlehnung an den einstigen Erbauer des Pantheons ziert die Fassade die Inschrift “M.AGRIPPA.L.F.COS.TERTIUM.FECIT”, was soviel bedeutet wie “Marcus Agrippa, Sohn des Lucius, zum dritten Mal Konsul, hat dies erbaut”. Der wichtigste Bestandteil des Neubaus ist die Rotunde, die sich an den Pronaos anschließt. Der überwölbte Rundbau mit einer Höhe von 43,30 Metern ist das Kernstück des Pantheons. Die tragenden Mauern der Rotunde stehen auf einem ringförmigen Fundament und haben eine schlichte Fassade. Im Gegensatz zum Pronaos hat die Rotunde kein Satteldach, sondern eine beeindruckende Kuppel als Dach.
Im Jahre 608 nach Christus schenkte der oströmische Kaiser Phokas das Pantheon Papst Bonifatius IV., der den ehemaligen Tempel im Jahre 609 in eine christliche Kirche umweihte. Als römisch-katholische Kirche lautet der offizielle italienische Name des Gotteshauses “Santa Maria ad Martyres” und ist der heiligen Maria sowie allen christlichen Märtyrern geweiht. Diese Weihe des Pantheons durch Papst Bonifatius IV. gilt als Ursprung des in der Westkirche jährlich begangenen Feiertages “Allerheiligen”. Die Kirche ist heute der Gemeinde Santa Maria in Aquiro angeschlossen und gehört dem italienischen Staat. Seit dem 16. Jahrhundert wurde das Pantheon als Grabeskirche für berühmte Persönlichkeiten und das italienische Königshaus genutzt. Noch heute können die Grabstätten verschiedener Persönlichkeiten im Pantheon besichtigt werden.
Wie sieht das Pantheon von innen aus?
Der gewaltige Vorbau der Rotonda, der Pronaos, ist mit edlen Platten aus Marmor, Travertin und Granit ausgelegt, die ein Muster aus Rechtecken und Kreisen bilden. Vier gewaltige Säulen teilen den Raum in drei Schiffe auf, von denen das breite Mittelschiff am Ende eine 6 Meter hohe Bronzetür hat, die in die Rotunde überleitet. Es wird davon ausgegangen, dass diese Tür bereits im Originalbau des Agrippa verwendet wurde.
Während die Rotunde von außen sehr schlicht gehalten ist, wurde der kreisrunde Innenraum reich mit verschiedenfarbigem Gestein ausgestattet. Porphyr, Granit und Marmor bilden ein Muster aus großen Vierecken und Kreisen. Der Innenraum wird in sieben Nischen und das Eingangsportal aufgeteilt. In den Nischen sind die Grabmäler berühmter italienischer Persönlichkeiten untergebracht und der entsprechenden Epoche angepasst verziert.
Die Kuppel des Pantheon
Die Kuppel des Pantheon ist die weltweit größte Kuppel aus Zement, die ohne ein Eisengerüst im Inneren errichtet wurde. Sie gilt als Meisterwerk altrömischer Baukunst und wird noch heute von zahlreichen Touristen aus aller Welt bewundert. Mit einem Gewicht von über vier Tonnen, einem Durchmesser von 43,44 Metern und einer Höhe von ebenfalls 43,44 Metern stellt sie einen beeindruckenden Anblick dar und ist noch einmal größer als die berühmte Kuppel des Petersdoms. In ihrer Mitte befindet sich eine Öffnung mit einem Durchmesser von 8,95 Metern, das sogenannte Opaion oder Himmelsauge. Diese Öffnung ist abgesehen vom Eingangsportal die einzige Lichtquelle der Kirche. Sie sollte zum einen für Helligkeit sorgen, zum anderen eine direkte Verbindung der Gläubigen zum Himmel herstellen. Es gibt auch die Theorie, dass das Auge von den Römern als Sonnenuhr genutzt wurde. Diese These ist jedoch umstritten und kann bislang nicht belegt werden. Da die Öffnung nicht verglast ist, dringt neben Licht gelegentlich auch Regen in das Pantheon ein. Aus diesem Grund ist der Fußboden in der Rotunde zur Mitte hin geneigt sowie an einigen Stellen mit kleinen Abflüssen versehen. Damit ist gewährleistet, dass das Regenwasser -ohne Schaden zu hinterlassen- wieder aus dem Gotteshaus abfließt.
Tickets und Eintritt für das Pantheon
Der Eintritt in das Pantheon und die Besichtigung in Eigeninitiative ist kostenfrei. Allerdings sind die Informationen im Pantheon selber sehr spärlich, so dass es durchaus Sinn macht, einen Audioguide oder eine Führung zu buchen. Wir empfehlen Dir dabei, im Vorfeld über unseren Partner Tickets zu erwerben, Du sparst Dir somit Wartezeit vor Ort. Zum einen hast Du die Möglichkeit, nur den Audioguide zu buchen. Für einen Preis ab sechs Euro pro Person bekommst Du eine dreißigminütige Führung über Kopfhörer durch das Pantheon. Du erfährst alles über die besondere Architektur, das “Auge” in der Kuppel und die weiteren Besonderheiten des einstigen Tempels.
Eintritt ohne Anstehen + Audioguide*
Zum anderen hast Du die Option, eine Führung über einen “echten” Guide zu buchen. Ab 29 Euro pro Person wirst Du in kleinen Gruppen in einer vierzigminütigen Tour durch das Pantheon geleitet. Die Führung kann in verschiedenen Sprachen, unter anderem auch in Deutsch, gebucht werden.
Eintritt ohne Anstehen + Führung*
Öffnungszeiten
- Montag bis Samstag 9:00 Uhr bis 19:30 Uhr
- Sonntag 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr
- Feiertage 9:00 Uhr bis 13:00 Uhr
- 1. Januar und 25. Dezember geschlossen
Während Feierlichkeiten und Messen ist das Pantheon für Gäste gesperrt. Du solltest Dich daher vor Deinem Besuch erkundigen, ob Du wie geplant in die Kirche hinein kannst. Da das Pantheon grundsätzlich eintrittsfrei ist, ist es zeitweise extrem überlaufen. Es wird empfohlen, die Kirche entweder gleich morgens um neun Uhr oder abends ab achtzehn Uhr zu besuchen.
Parken und Erreichen des Pantheon
Solltest Du tatsächlich den Mut aufbringen und Rom mit dem Auto erkunden, findest Du in der Nähe des Pantheons den Parkplatz Leonetto in der Vicolo del Leonetto. Für 35 Euro kannst Du Dein Auto dort 24 Stunden abstellen. Die in Rom sinnvollere Alternative ist es jedoch, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen und die restlichen Wege zu Fuß zurückzulegen. In unmittelbarer Nähe des Pantheons befindet sich keine Metrostation, allerdings erreichst Du die Kirche von der Station “Barberini” der Linie A in acht Minuten zu Fuß. Des Weiteren fahren die Buslinien 30,40,46,62,64,70,81 und 87 bis zur Haltestelle “Argentina”. In fünf Gehminuten kommst Du am Pantheon an.
Wir empfehlen bei Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, den sogenannten Roma Pass zu erwerben. Ab einem Preis von 33 Euro kannst Du entweder für 48 Stunden oder für 72 Stunden sämtliche Metros, Busse und Bahnen in der Stadt nutzen. Des Weiteren erhältst Du freien Eintritt für eine Sehenswürdigkeit (Pass für 48 Stunden) oder zwei Sehenswürdigkeiten (Pass für 72 Stunden) Deiner Wahl. Weitere Rabatte für Events und Museen sowie ein Stadtplan sind ebenfalls im Preis enthalten.
Roma Pass für 24/48/72 Stunden*
Häufig gestellte Fragen
Ist das Pantheon begehbar?
Ja, das Pantheon ist begehbar. Wenn es regnet, wird der Bereich, der direkt unter der Kuppelöffnung liegt, aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Warum ist im Pantheon ein Loch?
Die Öffnung in der Kuppel des Pantheons dient als Lichtquelle und soll zudem eine direkte Verbindung der Gläubigen zum Himmel und damit zu Gott schaffen. Die Theorie, dass die Kuppelöffnung von den Römern als Sonnenuhr genutzt wurde, hält sich hartnäckig, wurde jedoch bislang nicht nachgewiesen.
Wer ist im Pantheon begraben?
Seit dem 16. Jahrhundert wurde das Pantheon als Grabstätte genutzt. Bedeutende Künstlerpersönlichkeiten und Mitglieder des Königshauses fanden dort ihre letzte Ruhestätte, so zum Beispiel der Maler Raffael, seine Verlobte Maria Bibbiena sowie die beiden Könige Viktor Emanuel II. und Umberto I.
Gibt es eine Kleiderordnung?
Beim Betreten des Pantheons sollen Schultern und Knie bedeckt sein. Des Weiteren sind geschlossene Schuhe zu tragen.
Wie hoch sind die Eintrittspreise?
Der Eintritt ins Pantheon ist grundsätzlich frei. Wer einen Audioguide oder eine Führung buchen möchte, kann dies zu einem Preis ab sechs Euro pro Person tun.
Eintritt ohne Anstehen + Audioguide*
Wie viel Zeit sollte ich für einen Besuch einplanen?
Für einen Besuch im Pantheon sollte ein Zeitfenster von ein bis zwei Stunden eingeplant werden.